Unsere Glaubensüberzeugungen

12. Die Gemeinde

Die Gemeinde

Die Gemeinde ist die Gemeinschaft von Gläubigen, die Jesus Christus als ihren Herrn und Erlöser bekennen. Wie Gottes Volk zur Zeit des Alten Testaments ist auch die Gemeinde Jesu aus der Welt herausgerufen. Sie vereint sich zur Anbetung, zur Gemeinschaft, zur Unterweisung im Wort, zur Feier des Abendmahls, zum Dienst an den Menschen und zur Verkündigung des Evangeliums in aller Welt. Die Gemeinde erhält ihre Vollmacht von Christus, dem Mensch gewordenen Wort, das sich in der Heiligen Schrift offenbart. Die Gemeinde ist die Familie Gottes. Ihre Glieder, von ihm als Kinder angenommen, leben auf der Grundlage des Neuen Bundes. Die Gemeinde ist eine Gemeinschaft des Glaubens. Sie ist der Leib Christi, dessen Haupt er ist. Sie ist die Braut, für die Christus starb, damit er sie heilige und reinige. Bei seiner Wiederkunft in Herrlichkeit wird er sie in vollendeter Schönheit vor sich stellen. Es sind die Treuen aller Zeiten, erworben durch sein Blut, ohne Flecken und Falten, heilig und unsträflich. (1 Mo 12,1–3; 2 Mo 19,3–7; Mt 16,13–20; 18,18; 28,19–20; Apg 2,38–42; 7,38; 1 Kor 1,2; Eph 1,22–23; 2,19–22; 3,8–11; 5,23–27; Kol 1,17–18; 1 Ptr 2,9.)    | Glaubensüberzeugungen der Siebenten-Tags-Adventisten, Nr. 12

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Die „versammelte“ Gemeinde

 

Im Alten wie im Neuen Testament bezeichnet das Wort „Gemeinde“ genau genommen die „Versammlung“ der Gläubigen – ob in einem Haus, einer Stadt oder einer Region. Somit ist die „Kirche“ Jesu Christi kein Gebäude und auch keine Institution, sondern schlicht das Treffen von Christen „zur Anbetung, zur Gemeinschaft, zur Unterweisung im Wort, zur Feier des Abendmahls, zum Dienst an den Mitmenschen und zur Verkündigung des Evangeliums“.

Das ist die biblische Kurzformel von Gemeinde: Gläubige, „die Jesus Christus als ihren Herrn und Erlöser bekennen“, treffen sich. Dazu bedarf es keiner Kathedrale und keines Priesters oder Pfarrers. „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen kommen, da bin ich selbst in ihrer Mitte“, erklärte Jesus (Matthäus 18,20 GNB). Der biblische Gebrauch des Wortes ekklesia (griech. für Gemeinde) hat weniger die Vergangenheit und Herkunft der Gläubigen im Auge („aus der Welt herausgerufen“) als vielmehr ihre Zusammenkunft und ihr Miteinander („Gemeinschaft“). Das wird auch deutlich an den verschiedenen Bildern und Vergleichen, die im Neuen Testament für die Gemeinde verwendet werden.

Diese „Gemeinschaft des Glaubens“ umfasst aber nicht nur die physisch an einem Ort versammelten Christen. Was sie verbindet, ist nämlich nicht an einen bestimmten Ort, eine festgelegte Zeit, die eigene Sprache, Kultur oder Kirchenzugehörigkeit gebunden, sondern an den Glauben an Jesus und das persönliche Bekenntnis zu ihm. Deshalb wissen sich Christen als „Gemeinschaft der Gläubigen“ über alle Grenzen hinweg „in Christus“ eins und miteinander verbunden. Im Hebräerbrief wird der Horizont sogar auf das ganze Universum ausgeweitet – auf himmlische wie irdische Wesen, Lebende und Verstorbene – kurz, auf alle, die in Jesus Christus Heil und Leben gefunden haben (Hebräer 12,22f.).

Die „leibhaftige“ Gemeinde 

 

Die Gemeinde ist zwar universal (Offenbarung 5,8ff.), die Zahl ihrer Mitglieder unzählbar (Offenbarung 7,9ff.), aber dennoch ist sie nicht unsichtbar und existiert – außer in Zeiten der Verfolgung – nicht im Verborgenen. „Ihr seid das Licht für die Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben“, erklärte Jesus seinen Jüngern (Matthäus 5,14  GNB). Paulus verwendete gern das Bild vom menschlichen Leib mit Kopf und Gliedern (1 Korinther 12,12ff.; Epheser 4,11-16). Als „Leib Christi“ in der Welt ist die Gemeinde ein sichtbares Zeichen seiner beständigen Gegenwart und liebevollen Zuwendung zu den Menschen. Durch sie streckt er seine Hände zu ihnen aus, segnet und tröstet, ermahnt und ermutigt, hilft und heilt. Ohne sie fehlte der Verkündigung des Evangeliums die konkrete Bestätigung dafür, dass das Reich Gottes hier und jetzt, wenn auch nur bruchstückhaft, Wirklichkeit geworden ist.

Doch die Gemeinde ist nicht nur Gottes sichtbares Zeichen für die Welt, die er erreichen und retten will. Sie selber ist das Objekt seiner Liebe. Das Bild von der innig geliebten und wunderschön geschmückten Braut drückt dies jenseits aller erklärenden Worte aus. Wie ein liebender Bräutigam sorgt sich Christus um seine Gemeinde (Epheser 5,25ff.; Offenbarung 19,7; 21,2. 9). Er pflegt und schützt sie wie seinen Augapfel (5 Mose 32,10; Sacharja 2,12).

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