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Kirche und Politik

Kirche und Politik

Brauchen wir die christlichen Kirchen heute eigentlich noch? Wenn ja, was ist so wichtig an ihrer Sicht über Gott und die Welt? Welche grundlegenden Werte vertreten die Siebenten-Tags-Adventisten, auf die auch unsere heutige Gesellschaft nicht schadlos verzichten kann?

Gemeinschaft und Solidarität

Es gibt nur eine Welt oder keine. Das Leben von Individuen wie auch von Gruppen und Völkern kann nur gemeinsam gelingen – oder gar nicht. Im globalen Dorf ist die biblische Einsicht nötig: „Wenn irgendein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit. Wenn ein Teil geehrt wird, freuen sich alle anderen mit.“ Nur im solidarischen Miteinander lassen sich die vielschichtigen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart bewältigen. Christen, die sich über alle gesellschaftlichen Grenzen hinweg als große, internationale Familie miteinander verbunden wissen, leisten einen bedeutenden Beitrag zur Verständigung zwischen Nationen, Völkern und Kulturen. Siebenten-Tags-Adventisten bilden eine solche weltumspannende Gemeinschaft, die kulturelle Vielfalt in solidarischer Gemeinschaft vereint.

Adventisten sind wie andere Christen auch mit den vielfältigen Problemen der Gesellschaft konfrontiert und können den sozialen Verhältnissen und der schreienden Not der Menschen gar nicht gleichgültig gegenüberstehen – und sie tun das im Allgemeinen auch nicht. Unsere Glaubensväter engagierten sich gegen die Sklaverei und die entwürdigende Ausbeutung von Frauen und Kindern. Adventisten kämpfen gegen das Elend, das Alkohol und Tabak mit sich bringen.

Trennung von Kirche und Staat

Es ist eine wichtige Aufgabe, sich für das Wohl seines Landes einzusetzen. Adventisten haben stets das Konzept der Trennung von Kirche und Staat vertreten. Sie glauben, dass Gott den Regierungen aufgetragen hat, alle staatlichen Belange wahrzunehmen; ebenso ist es ihre Aufgabe, die Menschen zu schützen, wenn sie ihre natürlichen Rechte ausüben und in Anspruch nehmen. Gleichzeitig aber betrachten sie jede Gesetzgebung mit Sorge, durch die Staat und Kirche faktisch vereinigt wird. Beispiele aus der Geschichte sind Zeuge dafür, dass solche Verbindungen häufig Anlass waren, die Menschenrechte, einschließlich der Gewissensfreiheit, einzuschränken und Andersdenkende zu unterdrücken und zu verfolgen.

Das aber bedeutet für Christen nicht, sich aus der Gesellschaft zurückziehen. Sie können als Mensch und Christ wertvolle Beiträge für das Gemeinwohl der Gesellschaft leisten. Adventisten sind in einer Reihe von Ländern als Parlamentarier, hohe Beamte, Boschafter, Minister und Staatschefs tätig.