Andachten

Andacht

Andacht 28.02.2023

28. Februar 2023 | Hartwig Lüpke

Andacht 28.02.2023

Bildnachweis: Monika Breiholz

Judas, der Jesus Christus dient, ein Bruder von Jakobus, schreibt diesen Brief an alle, die Gott zum Glauben berufen hat. Gott, der Vater, liebt euch, und Jesus Christus wird euch sicher ans Ziel bringen.

Vor einigen Jahren flog ich von Leipzig nach Stuttgart. Der Himmel war bedeckt. Nach dem Start durchflog das Flugzeug ein dickes Wolkenmeer und plötzlich waren wir im schönsten Sonnenschein. Vor Stuttgart dann tauchten wir wieder in den watteähnlichen Nebel ein. Man sah gar nichts mehr. Aber plötzlich konnten wir unter uns die Landebahn erkennen. Wir waren durch den Nebel gestoßen und genau dort angekommen, wo das Flugzeug aufsetzen sollte. Der vermeintliche Blindflug war keiner, er wurde gesteuert und brachte uns treffsicher ans Ziel. In unserem Glauben kann es manchmal ganz ähnlich zugehen. Wir sehen kein Land mehr, fühlen uns orientierungslos und verloren. Eine beängstigende Situation. Aber dann erleben wir, dass uns Gott doch punktgenau dahin bringt, wo sich seine Verheißungen erfüllen. Er bewahrt uns im Sonnenschein, aber auch im Nebel. Seine Treue hört nie auf. Wie großartig und einfühlsam hat diese Tatsache schon Julie von Hausmann in ihrem Lied „So nimm denn meine Hände“ ausgedrückt: „Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht. So nimm denn meine Hände und führe mich bis an mein selig Ende und ewiglich.“ (ghs 401) Mit dieser Gewissheit können wir leben, weil Gott uns liebt. Dieses Evangelium stellt Judas, der Bruder des Jakobus, wie eine gewichtige Überschrift über seinen Brief. Gott liebt uns – das ist die Erklärung dafür, dass er uns nie verlässt, dass er der ewig Treue bleibt, dass er uns absolut zielsicher auch durch notvolle Zeiten führt und dass er sich durch unsere Nebelerfahrungen nicht verunsichern lässt. Von Gott geliebt und in und durch Christus bewahrt – welch ein Schatz. So wechselhaft wie das Wetter, sind auch unsere Gefühle nicht durchweg stabil; mal machen wir Erfahrungen, die uns erfreuen, andere ängstigen uns. Wie wichtig, ermutigend und Glauben stärkend ist es da, dass die Liebe und Treue Gottes wetter- und gefühlsunabhängig sind. Gott liebt uns. Er liebt uns mit aller Treue und er führt uns durch alle Nebelfelder dieses Lebens sicher in die Sonne seines wunderbaren Reiches.

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