Andachten

Andacht

Andacht 22.02.2023

22. Februar 2023 | Joachim Hildebrandt

Andacht 22.02.2023

Bildnachweis: Gerd Schmid

Abraham hat Gott geglaubt, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.

Über Abrahams Leben berichtet das erste Buch Mose außergewöhnlich ausführlich. In den Kapiteln 12–25 lesen wir von vielen guten Entscheidungen Abrahams. Als Gott ihn auffordert, seine Heimat und sein Vaterhaus zu verlassen und in ein unbekanntes Land zu ziehen, zögert er keinen Augenblick, dem Ruf Gottes zu folgen. In Bethel baut er zuerst einen Altar, um Gott anzubeten. Doch dann gibt es auch einige eigenwillige und falsche Entscheidungen. Als er wegen einer Hungersnot nach Ägypten zieht, gibt er aus Angst um sein Leben seine Frau Sara als seine Schwester aus. Später noch ein zweites Mal. Dann folgen immer wieder Unrecht und Versagen. Gottes Verheißung eines Sohnes, aus dem ein großes Volk werden soll, versucht er aus Ungeduld mit einem Ehebruch zu erfüllen. Jahrelanger Streit in seiner Familie folgt. Angesichts dieses Aufs und Abs fragen wir Paulus: Wie kannst du Abraham als Beispiel für ein siegreiches Glaubensleben anführen? Er hat doch ständig Fehler gemacht, hat so häufig versagt. Paulus würde uns wahrscheinlich antworten: Weil Abraham dennoch unentwegt an Gott festhielt, weil er seinem Gott stets treu blieb, am Ende sogar bereit war, seinen Sohn zu opfern. Er glaubte an den Gott „der den Gottlosen gerecht macht, [denn] dem wird sein Glaube gerechnet zu Gerechtigkeit“ (Röm 4,5). Luther hat die Bedeutung des Evangeliums in vier „Allein“ zusammengefasst: allein die Gnade, allein die Schrift, allein Christus, allein der Glaube. Mir war lange nicht bewusst, dass Gott die ersten drei Allein erfüllt hat. Er hat uns die Gnade geschenkt. Er hat uns die Schrift gegeben. Er hat Christus für uns am Kreuz geopfert. Von uns wird also allein der Glaube gefordert. Und letztlich ist auch der Glaube ein Geschenk Gottes an uns, das wir annehmen oder auch ablehnen können. Wie sieht mein Glaubensleben aus? Ich verbringe keinen Tag in meinem Leben, an dem ich nicht an Gott und meinen Mitmenschen schuldig werde. Aber seine Gnade tilgt täglich meine Schuld. Christus ist für meine Schuld gekreuzigt worden. Glaube meint in der Bibel unsere Beziehung zu Gott, unser Vertrauen in seine Zusagen. Solchen Glauben hatte Abraham, und diesen erwartet Gott auch von uns. Paulus betet, „dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne“ (Eph 3,17).

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