Andachten

Andacht

Andacht 05.02.2023

05. Februar 2023 | Holger Hentschke

Andacht 05.02.2023

Bildnachweis: Gerd Schmid

Eure Worte seien immer freundlich und angenehm gewürzt! Ihr sollt wissen, wie ihr jedem Einzelnen antworten müsst!

Unsere Sprache ist und bleibt im Wandel. Das fällt mir immer wieder auf, auch wenn ich auf die Gemeinde schaue. Als Kind schon mit den adventistischen Eltern zur Gemeinde gegangen, habe ich nicht verstanden, warum sich die Erwachsenen mit Bruder und Schwester ansprachen – dabei wusste ich ganz genau, dass sie oder er nicht meine Tante oder mein Onkel war. Wir wären alle Kinder Gottes, also sei jedes männliche menschliche Lebewesen mein Bruder und jedes weibliche meine Schwester, wurde mir erklärt. Okay, aber ich spreche meine Geschwister doch mit ihren Vornamen an. Der Nachname werde aus Respekt benutzt, wurde mir erklärt … Glücklicherweise hat sich dahingehend doch einiges verändert, denn ich bekomme in vielen Gemeinden und adventistischen Treffen mit, dass sich die „himmlischen“ Geschwister inzwischen auch beim Vornamen nennen. Und noch etwas fiel mir von dem früheren Sprachgebrauch ein. Oma sagte auf dem Heimweg vom Gottesdienst immer, dass der Prediger „eine schöne Stunde“ gehalten habe. Da ich schon die Uhr kannte, wusste ich, dass die „Stunde“ unterschiedlich lang und manchmal nicht einmal eine halbe Stunde war. Wieder fragte ich nach und bekam die Antwort: Es sei eine Abkürzung, eigentlich heiße es Predigtstunde. Man sage einfach Stunde und jeder wisse, es handelt sich um die Predigt. Auch das hat sich angepasst, inzwischen sagen die meisten schlicht Predigt. Auch Paulus hat die Sprache im Blick. Er empfiehlt im Eingangstext, dass wir eine angenehm gewürzte Rede sprechen und wissen sollten, wie wir jedem Einzelnen zu antworten hätten. Dabei kommt es nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die Wortwahl an. Ich kenne noch den Begriff „die Sprache Kanaans“, das heißt, so reden die Erlösten, die besonders Heiligen, und keiner außerhalb ihres Kreises versteht sie. Genau das sollten wir nicht tun, gibt uns Paulus heute zu verstehen. Rede so, dass dein Gegenüber dich versteht, wenn du von Gott oder Jesus sprichst und die gute Botschaft verteilst. Noch einmal, es geht nicht um den Inhalt, das Evangelium hat sich seit Tausenden von Jahren nicht geändert, aber die Wortwahl ist wichtig. Gott schenke uns jeden Tag aufs Neue Weisheit und die rechten Worte.

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