Andachten

Andacht

Andacht 21.10.2020

21. Oktober 2020 | Cathlin Hummel

Andacht 21.10.2020

Bildnachweis: Monika Breiholz

Die Menschenmenge, die Jesus vorauslief und ihm folgte, rief immer wieder: „Gepriesen sei der Sohn Davids! Heil dem, der im Auftrag des Herrn kommt! Gepriesen sei Gott in der Höhe!“ Als Jesus in Jerusalem einzog, geriet alles in große Aufregung. „Wer ist dieser Mann?“, fragten die Leute in der Stadt. Die Menge, die Jesus begleitete, rief: „Das ist der Prophet Jesus aus Nazaret in Galiläa!“

Es gibt diese Anekdote, laut der ein Mann bei Hochwasser auf das Dach seines Hauses steigt. Ein Boot kommt vorbei, doch er sagt: „Nein, danke, Gott wird mir helfen!“ Ein zweites Boot fährt vor, doch er sagt: „Nein, danke, Gott wird mir helfen!“ Schließlich kommt ein Hubschrauber, kurz bevor er ertrinkt, doch anstatt die Leiter zu ergreifen, sagt er: „Nein, danke, Gott wird mir helfen!“ Er ertrinkt und beschwert sich im Himmel bei Gott: „Ich habe dir mein Leben lang gedient, warum hast du mich nicht gerettet?“ Gott antwortet erstaunt: „Ich habe dir zwei Boote und einen Hubschrauber geschickt. Worauf hast du gewartet?“
In Matthäus 21 lesen wir, dass die Menschen Jesus durch das ganze Land folgten und jetzt mit ihm zusammen nach Jerusalem gehen. Sie feiern ihn beim Einzug in die Stadt und jubeln ihm zu. Sie glauben, dass er der versprochene Retter ist, denn sie nennen ihn „Sohn Davids“. Sie loben Gott, denn sie wissen, dass der Messias sie befreien wird. Doch sie haben ein falsches Bild von der Befreiung und später verraten sie ihn, indem sie wegrennen, tatenlos zusehen oder ihn sogar selbst anklagen, als die Pharisäer ihn gefangen nehmen.
Warum machten die Menschen eine solche 180- Grad-Wende? Es könnte daran liegen, dass sie erwartet hatten, der versprochene Retter würde mit einer Armee kommen und die verhassten Römer vertreiben. Stattdessen kam er in Frieden und wurde dafür getötet.
Das falsche Bild, das sie sich von ihrem Retter gemacht hatten, führte sie in die Irre. Sie verstanden nicht, dass Jesus sie aus der Macht des Teufels befreien wollte, nicht aus der Hand der Römer.
Machen wir uns auch ein Bild davon, wie Jesus uns helfen sollte? Erwarten wir, dass Jesus dies und jenes macht, damit sich etwas ändert, und erkennen dann nicht, dass er uns anders hilft, als wir es erwartet hatten? Übersehen wir sein Eingreifen? Ich will offen sein für Gottes Weg und ihm vertrauen, denn ich weiß, er vergisst mich nicht! (Jes 43,21)

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