Andachten

Andacht

Andacht 15.11.2019

15. November 2019 | Manfred Böttcher

Andacht 15.11.2019

Bildnachweis: Weigand / photocase.de

Lass dir wohlgefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, HERR, mein Fels und mein Erlöser.

Es ist doch seltsam! In eine Zeitung von vorgestern schaut in der Regel niemand mehr hinein, aber die Psalmen der Bibel – vor etwa 3000 Jahren niedergeschrieben – werden immer noch gelesen, gebetet oder gesungen. Weshalb sind sie zeitlos?
Wesentliche Erfahrungen der Menschheit im 21. Jahrhundert decken sich weitgehend mit denen der Psalmdichter. Die Psalmen sind aus dem Alltagsleben hervorgegangen und reflektieren unterschiedliche Situationen. Da gibt es Loben und Seufzen, Vertrauen und Angst. Das Spektrum reicht von düsterer Niedergeschlagenheit bis zu überströmender Freude. Viele Gläubige haben mit den Psalmen ihre Erfahrungen gemacht, zeigt sich doch darin die ganze Tiefe menschlichen Empfindens.
Der 19. Psalm, aus dem das Andachtswort stammt, mahnt, auf die Wunder der Schöpfung zu achten und darin Gottes Allmacht und Größe zu erkennen.
Leider bewundern wir heute oft mehr großartige Bauwerke, neue technische Erfindungen und Ergebnisse medizinischer Forschung als die Wunder der Schöpfung, von denen wir leben. Vor einiger Zeit kaufte ich ein Buch, das die 100 größten, schnellsten, gefährlichsten Tiere der Welt beschreibt. Da wurde mir erneut bewusst, dass hinter allem ein einzigartiger, einfallsreicher Schöpfer stehen muss.
Für David war jedoch in Psalm 19 nicht nur die Schöpfung Anlass, Gott zu preisen, sondern auch das Gesetz Gottes. „Die Mahnungen des Herrn sind gut, sie verhelfen Unwissenden zur Einsicht.“ (V. 8 GNB) Neben die Zehn Gebote stellt er die stillen Weisungen, die ihm im Alltag von Gott zuteilgeworden sind. Dann schließt er mit dem Gebet: „Nimm meine Worte freundlich auf! Lass mein Gebet zu dir dringen, Herr, mein Halt und mein Retter!“ (GNB) Was wir im Gebet mitunter nur kümmerlich zum Ausdruck bringen können, trägt der Heilige Geist zum Besten für uns vor Gott. Das geschieht selbst in Situationen, die wir nicht einmal in Worte fassen können – es ist das Gespräch meines Herzens, mein stilles Seufzen vor Gott im Gebet.
Ich wünsche dir und mir für den heutigen Tag, ebenso wie David gewiss zu sein, dass der „Herr mein Fels und mein Erlöser“ ist.

Zurück