Andachten

Andacht

Andacht 14.11.2019

14. November 2019 | Josef Butscher

Andacht 14.11.2019

Bildnachweis: suschaa / photocase.de

Denn wer euch einen Becher Wasser zu trinken gibt deshalb, weil ihr Christus angehört, wahrlich, ich sage euch: Er wird nicht um seinen Lohn kommen.

Ein kleines Mädchen, das sehr gern die Berichte der Bibel hörte, erfuhr davon, dass man dem Bedürftigen ein Glas Wasser geben solle und dass Jesus dies belohnen würde. Sie wohnte mit ihren Eltern in einem Dorf, das an einen Wald grenzte. So füllte sie in ihrer naiv-kindlichen Art einen Becher mit Wasser und begab sich in den Wald, in der Hoffnung, ihren Trunk irgendeinem durstigen Menschen anbieten zu können. Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis ein sich müde daherschleppender Mann sich ihrem Weg näherte. Luise, so hieß das Mädchen, ging auf ihn zu und sagte: „Trinkt doch, lieber Mann. Es ist gutes Wasser. Der Heiland wird es segnen!“ Dann lief das Mädchen nach Hause und auch der Mann ging seines Weges.
Luise lernte den Beruf einer Krankenschwester. Und eines Tages erzählte ihr ein Patient, wie er vor Jahren in einen Wald gegangen war mit der Absicht, sich das Leben zu nehmen, und dass ihm dort ein kleines Mädchen im Namen Jesu einen Becher Wasser zu trinken gegeben hatte. Als Schwester Luise dies hörte, konnte sie es kaum fassen, denn sie war damals das kleine Mädchen. Beide, der Kranke und die Schwester, waren voller Erstaunen über die Wege Gottes und dankten ihm dafür.
Nicht immer geschehen Dinge, die sich so direkt erfüllen. Aber was Jesus mit dem Andachtswort sagen will, ist leicht zu begreifen: Konzentriere dich nicht auf irgendwann zu erfüllende bombastische Taten, sondern sieh, wo jemand heute deine praktische Hilfe braucht. Dieses Wort möchte ich auch gern an die weitergeben, die meinen, von Gott bei der Verleihung der Gaben vernachlässigt worden zu sein. Denke daran, dass zum Beispiel eine freundliche Begrüßung, ein Telefonanruf, eine Karte mit ermutigenden Worten, die tägliche Hausarbeit, eine handwerkliche Hilfe beim Umzug bei Gott nicht weniger zählen, als wenn du eine Großevangelisation durchführen würdest. Nichts, was du tust, bleibt dem Zufall überlassen. Es findet sein Zuhause im Wohlwollen Gottes.

Zurück