Andachten

Andacht

Andacht 20.10.2019

20. Oktober 2019 | Nele Kunkel

Andacht 20.10.2019

Bildnachweis: mathias the dread / photocase.de

Jedes Ereignis, alles auf der Welt hat seine Zeit.

Letztes Jahr fuhr ich in unserem neuen Auto zum ersten Mal mit Tempomat. Bei hundertzwanzig Stundenkilometern (oder auch mehr) den Fuß vom Gas zu nehmen und mit gleicher Geschwindigkeit weiterzufahren, war ein ganz komisches Gefühl. Ungewohnt und unsicher. Auf einmal war alles so gleichförmig, so unnatürlich konstant. Ohne Tempomaten bestimmt man selbst die Geschwindigkeit. Es wird mal schneller und mal langsamer, je nachdem, wie viel Verkehr ist, wen man überholen muss oder was man auf dem Feld neben der Autobahn gerade entdeckt hat. Sobald man versucht, diese Unregelmäßigkeit verhindern zu wollen, fühlt man sich gehetzt und fremdbestimmt. Man konzentriert sich nur noch darauf, nicht bremsen zu müssen, um den Tempomaten eingeschaltet lassen zu können, und bekommt von seiner Umgebung nicht mehr viel mit.
Ich persönlich bin kein Freund dieser Gleichmäßigkeit. Ich möchte die Geschwindigkeit selbst bestimmen – auch in meinem Leben. Ich möchte entscheiden können, ob und wann ich schnell oder langsam durchs Leben gehe. Ich möchte etwas mitbekommen von meiner Umgebung und den Menschen um mich herum.
Im Predigerbuch heißt es treffend: „Alles ... hat seine Zeit ... Für alles auf der Welt hat Gott schon vorher die rechte Zeit bestimmt.“ (Pred 3,1.11 Hfa) Es gibt Zeiten, in denen wir motiviert und voller Tatendrang durchs Leben jagen. Aber eben auch genug Momente, in denen wir deprimiert sind und nicht erfüllen können, was von uns erwartet wird. Das ist in Ordnung. Das Leben ist kein gleichförmiger Strom, der vor sich hin plätschert. Es ist ein Auf und Ab, bestehend aus Bergen und Tälern. Wichtig ist dabei nur, wer uns begleitet – bergauf und bergab.
Nicht immer ist auf die Menschen Verlass, die uns umgeben. Sie sind ebenso wandelbar wie das Leben selbst. Aber in unseren Herzen tragen wir den Wunsch, nach dem zu fragen, was von Dauer ist: Gott. Er ist die Beständigkeit, die dem Leben und uns Menschen fehlt und nach dem sich jedes Herz sehnt. Ihn als Reisebegleiter dabei zu haben, schützt nicht vor dem Auf und Ab des Lebens, aber sichert einem Trost und Zuversicht für alles, was noch kommen mag. Denn egal für welchen Weg du dich entscheidest – Gott wird immer an deiner Seite sein!

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