Andachten

Andacht

Andacht 16.10.2019

16. Oktober 2019 | Krimhild Müller

Andacht 16.10.2019

Bildnachweis: Katarzyna Wendt

In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei getrost!

Paulus war im Gefängnis, einsam und verlassen – plötzlich aber nicht mehr allein: Der Herr stand bei ihm. Gott brauchte nicht die Erlaubnis eines Wärters, um einzutreten, er musste keinen Riegel wegschieben und auch kein Tor öffnen. Er war einfach da.
Gott ist bei uns, seinen Kindern, wenn sie allein und einsam sind. Auch wenn es Situationen gibt, in denen selbst Freunde und nahestehende Personen uns nicht verstehen, dann können wir sicher sein: Gott ist da. Er versteht uns und nimmt an unserem Leid Anteil. Das ist ein großer Trost. Der Herr kennt uns und unsere Umstände, er steht bei uns und sagt zu uns: „Sei getrost!“
„Einmal besuchte ein Quäker John Bunyan im Gefängnis und sagte: ‚Freund, der Herr hat mich zu dir geschickt und ich habe dich in der Hälfte der englischen Gefängnisse gesucht.‘ – ‚Nein‘, antwortete John, ‚das ist unmöglich. Wenn der Herr dich geschickt hätte, hättest du mich sogleich gefunden; denn er weiß, dass ich seit Jahren in diesem Gefängnis bin.‘ Gott hat keinen einzigen seiner Edelsteine verlegt oder vergessen.“ (C. H. Spurgeon, Ich bin der Herr, dein Arzt, S. 19)
Wir können uns in ganz unterschiedlichen Gefängnissen befinden: Einige liegen im Gefängnis des Schmerzes. Andere sind durch einen Unfall, eine Krankheit oder das Alter ans Bett gefesselt. Wieder andere sitzen in der engen Zelle der finanziellen Not oder im Kerker von Angst, Kummer und Sorgen. Gott weiß, in welchem Gefängnis sich jeder Einzelne befindet; er vergisst keinen und ist uns auch in solchen Situationen nahe. Mehr noch: Er kennt unsere Verhältnisse besser als wir selbst und errettet uns aus unbekannten Gefahren. Paulus wusste nicht, in welcher Gefahr er sich befand; er wusste nicht, dass mehr als 40 Juden sich gegen ihn verschworen hatten, um ihn zu töten (Apg 23,12ff.), aber Gott hörte den grausamen Schwur und fügte die Umstände so, dass der Anschlag vereitelt wurde. Noch ehe der Anschlag ausgeführt werden konnte, brachte der Herr seinen treuen Nachfolger in Sicherheit. Gott war zu jener Zeit bei Paulus. Auch heute ist er bei uns, seinen Kindern, und spricht uns seinen Trost zu.
„Denn er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes und erhöht mich auf einen Felsen.“ (Ps 27,5)

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