Andachten

Andacht

Andacht 04.10.2019

04. Oktober 2019 | Gerald A. Klingbeil

Andacht 04.10.2019

Bildnachweis: Katarzyna Wendt

Sie durchzogen aber Phrygien und die galatische Landschaft, nachdem sie von dem Heiligen Geist gehindert worden waren, das Wort in Asien zu reden; als sie aber in die Nähe von Mysien kamen, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht.

Der kurze Reisebericht zu Beginn der zweiten Missionsreise des Paulus ist doch etwas beängstigend oder zumindest ernüchternd. Da bricht eine kleine Gruppe begeisterter, überzeugter Nachfolger Jesu auf, um das Evangelium in der römischen Provinz Asien zu verkündigen, und der Heilige Geist hindert sie daran. Ohne mit der Wimper zu zucken (so scheint es) schmieden sie neue Pläne und wollen nun nach Bithynien reisen – doch der Geist Jesu erlaubt es nicht. Geht das nur mir so oder fragt sich noch jemand nach dem Warum des Nein Gottes?
Warum schließt Gott Türen, die gerade noch sperrangelweit offen zu sein schienen? Warum ist „nicht mein, sondern dein Wille geschehe“ manchmal so schwer zu beten?
In der Apostelgeschichte finden wir recht bald eine Antwort. In der Hafenstadt Troas angekommen, sieht Paulus in einem Traum einen Mann in mazedonischer Tracht und hört: „Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns.“ (V. 9) Gott will sein Team nach Europa bringen.
Manchmal muss uns der Geist Gottes, so wie Paulus, in eine Ecke treiben, damit wir etwas Neues entdecken können. Manchmal brauchen wir ein göttliches Nein, um richtig wach zu werden.
Eigentlich wollten meine Frau und ich niemals in den USA leben. Wir waren Missionare und glücklich, dass unsere drei Töchter in einer Welt aufwuchsen, in der Armut nicht nur auf Bildern zu sehen war. Doch dann begann Gott mit uns zu arbeiten. Als die erste Anfrage kam, ob ich als stellvertretender Chefredakteur des „Adventist Review“ arbeiten möchte, wollte ich noch nicht mal darum beten. Wir waren gerade erst von Südamerika nach Asien gezogen und wollten nicht schon wieder umziehen. Zwei Jahre später erreichte uns dieselbe Frage – und diesmal beteten wir. Ganz deutlich zeigte uns Gott seinen Willen und so zogen wir in die USA um. Manchmal, an dunklen Tagen, frage ich bei Gott nach dem Warum. Allerdings weiß ich heute: Es gibt keinen besseren Ort als das Zentrum von Gottes Willen.

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