Andachten

Andacht

Andacht 02.10.2019

02. Oktober 2019 | Alexander Köbele

Andacht 02.10.2019

Bildnachweis: cw-design / photocase.de

Und nicht lange danach packte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste in ein fernes Land, und dort verschleuderte er sein Vermögen mit ausschweifendem Leben. Lukas 15,13

Viele – besonders junge – Menschen spüren diese innere Sehnsucht: frei zu sein von allem, was sie an ihrem Glück hindern könnte. Der Traum vom selbstbestimmten Leben, der sich nur erfüllt, wenn man alles hinter sich lässt.
Dem jungen Mann im Gleichnis, aus dem der obige Bibeltext stammt, erging es anscheinend genauso. Er wollte endlich sein eigenes Leben führen. Das vorzeitige Erbe bot die Chance dazu, ohne länger warten zu müssen. Und dann ließ er es erst einmal ordentlich „krachen“, wie der Text deutlich macht. Man gewinnt den Eindruck, er habe nichts ausgelassen, was man mit Geld kaufen konnte.
Jesus weist uns darauf hin, dass ein Leben ohne Gott genauso ist wie das Leben des „verlorenen Sohnes“. Das Gute, mit dem Gott die Menschen gesegnet hat, „verbrauchen“ sie für ihre eigenen Wünsche, Ziele und Träume. Die meisten bemerken zu spät – wie der Sohn im Gleichnis in Vers 14 –, dass irgendwann „alles aufgebraucht“ ist. Von den Träumen sind lediglich Bruchstücke und Scherben geblieben. Die Versprechungen eines ausschweifenden Lebens wurden nicht erfüllt.
Der Unterschied liegt oft nur darin, zu welchem Zeitpunkt erkannt wird, dass nichts mehr übrig ist. Bei vielen noch zu Lebzeiten, bei einigen wenigen erst, wenn der Tod vor der Tür steht und sie realisieren, dass nichts Materielles einen bleibenden Wert besitzt.
Eine ganz andere Perspektive eröffnet sich für diejenigen, die ihr Leben als von Gott Beschenkte gestalten. Wer jeden Tag neu aus dem lebt, was Gott für einen bereithält, dessen Hände bleiben nie leer – egal, wie viel wir davon weitergeben und verschenken. Dabei spielt es keine Rolle, wie erfolgreich oder gar leidvoll unser Leben verläuft. Mit der Perspektive der Ewigkeit bleibt uns immer genügend Gutes.
Das Großartigste dabei ist, dass wir jederzeit die Möglichkeit zum Richtungswechsel haben. Wie der Sohn dürfen wir umkehren und werden von unserem liebenden Vater im Himmel bereits sehnsüchtig erwartet. Er hält nach uns Ausschau, um uns mit offenen Armen zu empfangen und willkommen zu heißen.

Zurück