Andachten

Andacht

Andacht 20.08.2019

20. August 2019 | Thomas Lobitz

Andacht 20.08.2019

Bildnachweis: zettberlin / photocase.de

Und als das Kind groß war, brachte sie [Jochebed] es der Tochter des Pharao, und es ward ihr Sohn und sie nannte ihn Mose.

Die Geschichte der wunderbaren Lebensrettung von Mose finde ich faszinierend. Er entgeht als neugeborener hebräischer Junge dem Todesbefehl des Pharaos, weil sich dessen Tochter des Kindes annimmt. Durch das Geschick seiner Schwester Mirjam konnte der kleine Mose von seiner eigentlichen Mutter Jochebed gestillt werden und einen großen Teil seiner Kindheit – Ellen White vermutet, bis etwa zum zwölften Lebensjahr (vgl. Patriarchen und Propheten, S. 222) – bei seiner Herkunftsfamilie leben. In dieser Zeit lernte er gewiss den Glauben an Jahwe als den einzigen Gott kennen und wurde davon geprägt. Am Hof des Pharaos erhielt er als ägyptischer Prinz dann die vortrefflichste Ausbildung, die zur damaligen Zeit denkbar war. Beides zusammen befähigte ihn später – ergänzt durch seine Erfahrungen in Midian –, sein Volk aus der Sklaverei in die Freiheit zu führen.
Diese Mixtur aus einer Verwurzelung im Glauben an Gott und einer weltlichen Ausbildung ist offenbar nicht die schlechteste Voraussetzung, um in dieser Welt erfolgreich für Gott zu arbeiten. Mose befindet sich darin in bester biblischer Gesellschaft. Auch Josef, der lange vor Mose als Nichtägypter zum Vizekönig aufstieg, und Daniel, der Jahrhunderte später in Babylon einer der wichtigsten Beamten am königlichen Hof war, konnten auf diese beiden Pfeiler ihrer Erziehung bauen. Und alle drei konnten Großes für Gott und ihr Volk bewirken.
Vielleicht können diese Lebenserfahrungen biblischer Persönlichkeiten mehr Gelassenheit im Umgang mit weltlicher Bildung schenken. Es stimmt schon: Manches, was an den staatlichen Schulen und Universitäten gelehrt wird, widerspricht dem biblischen Weltbild. Klassenkameraden und Studienkollegen können sowohl positive als auch negative Einflüsse haben. Auch würde ich mir mehr christliche Schulen wünschen. Aber in weltlichen Bildungseinrichtungen wird auch viel Nützliches gelehrt, das wertvolle Dienste leisten kann – ob für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit oder den Dienst für Gott. Entscheidend bleibt die Verwurzelung in Jesus Christus und im biblischen Glauben.
Wer sich an den Grundsatz hält, „alles zu prüfen, und das Gute zu behalten“ (1 Ths 5,21), muss auch keine Angst vor weltlicher Bildung haben.

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