Andachten

Andacht

Andacht 13.08.2019

13. August 2019 | Manfred Böttcher

Ein kleines rosa Herz liegt auf einem Holzschneidebrett.

Bildnachweis: madochab / photocase.de

Er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid.

Im Alter von 19 Monaten verlor Helen Keller (1880 1968), eine amerikanische Schriftstellerin, durch eine Hirnhautentzündung Gehör und Augenlicht. Die ersten Verständigungen mit ihrer Umwelt lernte sie über ein Fingeralphabet. Ab Herbst 1900 besuchte sie ein College und machte 1904 ihren Bachelorabschluss mit der Bestnote. Später erhielt sie sogar mehrere Ehrendoktortitel. Rückblickend auf ihr Leben bekannte sie: „Es gibt Schlimmeres, als das Augenlicht zu verlieren.“
Der heutige Bibeltext stammt aus der Fürbitte des Paulus für die Gemeinde. „Augen des Herzens“ gibt es im wörtlichen Sinne nicht. Was meint Paulus mit dieser bildhaften Aussage? Andere Übersetzungen sprechen vom „inneren Auge“.
Mehrfach wird im Neuen Testament erwähnt, wie wichtig es ist, Gott immer besser kennenzulernen und zu erkennen. Weil das stets im Präsens ausgesagt wird, kann keiner meinen, er habe das nicht mehr nötig. Durch Christus ist uns eine einzigartige Hoffnung gegeben. Bezeichnend ist, dass das Wort Hoffnung im Neuen Testament stets in der Einzahl gebraucht wird. „Er ist unsere Hoffnung.“ Diese Hoffnung bezieht sich zuerst auf das gegenwärtige Leben, aber dann auch auf das Leben in einer erneuerten Welt.
Schon jetzt sind wir durch Christus gerechtfertigt und stehen in einem neuen Status vor Gott: Wir sind seine Kinder. Das gibt uns die Gewissheit der Vergebung unserer Schuld und die Zusage, Kraft zu bekommen für ein Leben nach Gottes Willen.
Auch Jesu Nachfolger stehen mitunter in der Gefahr, das Wesentliche aus den Augen zu verlieren, Zweitrangiges wird zum Wichtigsten gemacht. Darum bitte Gott: Schenke meinem inneren Auge Sehkraft, immer wieder neu zu erkennen, zu welcher Hoffnung ich von dir berufen worden bin.
Durch das Opfer, das Christus auch für mich gebracht hat, bin ich vom Gericht freigesprochen und gerettet. Ich werde das ewige Leben, ein Leben in der Gemeinschaft mit Gott, erhalten. Durch erleuchtete Augen des Herzens lerne ich Gott als denjenigen kennen, der mich mit seiner unbeschreiblichen Macht überreich beschenkt. Das gibt mir schon heute Mut und Zuversicht, dass Gott mich an seiner Herrlichkeit teilhaben lassen wird.

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