Andachten

Andacht

Andacht 22.06.2019

22. Juni 2019 | Reiner Dürsch

Andacht 22.06.2019

Bildnachweis: Lichtstark / photocase.de

Der Herr verzögert seine Zusage nicht, wie manche das meinen. Im Gegenteil: Er hat Geduld mit euch, denn er will nicht, dass irgendjemand ins Verderben geht, sondern dass alle Gelegenheit haben, zu ihm umzukehren.

Warum braucht Jesus über 2000 Jahre, um wiederzukommen?
Wenige Jahrzehnte, nachdem Jesus seine Wiederkunft angekündigt hatte, war die freudige
Naherwartung verblasst – die Begeisterung für den kommenden Herrn dahin. Auch die christliche
Gemeinde kann heute ein Lied davon singen. Mancher fragt sich enttäuscht: Warum bleibt die
Wiederkunft Jesu so lange aus, wenn er doch den Menschen und dessen Unfähigkeit zu warten
kennt?
In seiner Endzeitrede (Mt 24) verknüpfte Jesus die Zeichen für die Zerstörung Jerusalems mit
den Zeichen für das Weltende. So dachten die Jünger, wenn der Tempel zerstört würde, sei auch
das Ende der Welt gekommen. Jesus nannte jedoch einige Schlaglichter mit dem Hinweis „… aber
es ist noch nicht das Ende da“ (V. 6–14). Die Apostel hatten die starke Hoffnung, Jesus würde zu
ihren Lebzeiten wiederkommen. Paulus erwähnt allerdings, dass sich noch Voraussagen Gottes
erfüllen müssen (2 Ths 2,1–6).
Unfassbare Liebe lässt Gott noch warten. Jesus Christus identifiziert sich mit uns Menschen
und wurde deshalb einer von uns. So kann er es nicht ertragen, wenn auch nur ein Mensch nicht
vom Gnadenangebot Gottes erfahren hätte. Deshalb sorgt er dafür, dass das Evangelium in die
noch unerreichten Gebiete gelangt: durch Menschen vor Ort und durch modernste Medien.
Manche Barriere gilt es dabei zu überwinden. Dies erfordert Kenntnisse der jeweiligen Sprache
und Kultur, strategisches Arbeiten, Zeit und vor allem Liebe und Begeisterung.
Das Warten geht auch mit Ablenkungen einher. Wer sich jedoch an Gottes Willen orientiert
und sich von ihm geführt weiß, kann die Zeit nutzen, um seine Liebe glaubwürdig und tatkräftig zu
bezeugen.
Der Tag kommt, an dem die Menschen aller Nationen, Sprachen und Kulturen die Gute
Nachricht gehört haben und sich entscheiden konnten (Offb 14,6). Voller Freude werden wir dann
das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erkennen und Christus kommen sehen.

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