Andachten

Andacht

Andacht 16.06.2019

16. Juni 2019 | Ralf Schönfeld

Andacht 16.06.2019

Bildnachweis: nild / photocase.de

Wenn der Menschensohn kommt, wird es in seinem himmlischen Reich sein wie bei zehn rautjungfern, die bei einer Hochzeit dem Bräutigam mit ihren Lampen entgegengingen.

Wir leben auch in Europa auf einem Supervulkan, der jederzeit wieder ausbrechen kann. Nichts ist wirklich sicher. Der Magnetpol ist dabei, zu „kippen“, unser Sonnensystem ist bei Weitem nicht so stabil, wie es scheint, meint Professor Harald Lesch, Astrophysiker. Mit den Worten Jesu: „Die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen.“ (Lk 21,26) Der obige Bibeltext stammt aus einer der letzten Geschichten, die Jesus zum Thema „Wie stellt man sich aufs Weltende ein?“ erzählt. Zehn Brautjungfern warten auf eine Hochzeit – herrlich! Aber 50 Prozent der Mädels bleiben am Ende draußen stehen.
Die Mädchen symbolisieren jene, die auf Jesus warten. Die Hälfte von ihnen wird von jenseits der geschlossenen Tür hören müssen: „Ich kenne euch nicht!“ Was ist schiefgelaufen? Jesus spricht von zwei Gruppen: die einen mit klarem Kopf, die anderen unvernünftig. Zunächst sind beide nicht zu unterscheiden: Alle sind überzeugt, dass Jesus, der Bräutigam, kommt. Sie machen sich bereit. In der überraschend langen Wartezeit schlafen alle ein. Doch die Klugen nehmen etwas Lampenöl als Reserve mit. Aber wozu eigentlich? Wenn ich die biblischen Endzeitvorhersagen kenne und weiß, dass es bald so weit ist – weshalb noch vorsorgen? Es gibt nur einen Grund für Extraöl: die Einsicht „Wir könnten uns auch irren“. Die Klugen sind nicht so unvorsichtig zu glauben, sie könnten keinesfalls falschliegen. Diese Skepsis gegenüber der eigenen Erkenntnis, sagt Jesus, ist klug! Wer hat eigentlich stärkeren Glauben? Die mit dem Reservekanister für eine etwaige Verspätung oder die mit der  Überzeugung: „Brauchen wir nicht, Jesus kommt sehr bald!“ Es scheint mangelnder Glaube  zu sein, an Zeitplänen zu zweifeln und sich für Eventualitäten zu rüsten. Jesus jedoch sagt, es ist genau umgekehrt. Selbstsicheres Wissen kann dich die freudige Begegnung mit Jesus  kosten. Die Hälfte wird sich zu sicher sein. Jesus kommt – kein Zweifel! Klug ist jedoch, sich einzig auf Jesus zu verlassen, nicht darauf, wann und wie alles passieren müsse. Wie macht man das? Dazu morgen mehr. Herr, bewahre mich vor aller Selbstsicherheit – ich möchte mein Vertrauen nicht auf mich und meine Erkenntnisse, sondern auf dich setzen.

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