Andachten

Andacht

Andacht 13.04.2019

13. April 2019 | Manfred Böttcher

Andacht 13.04.2019

Bildnachweis: cw-design / photocase.de

Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wo du hinwolltest; wenn du aber alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hinwillst.

Zum dritten Mal war Jesus nach seiner Auferstehung den Jüngern erschienen. Bei dieser Begegnung wandte er sich Petrus unter vier Augen zu. Wann immer Jesus seine Aussagen mit einem doppelten „Wahrlich“ einleitete, hatte er Wesentliches zu sagen. So auch diesmal Petrus gegenüber. Als Wortführer im Jüngerkreis hatte sich Petrus nicht selten von seinen Impulsen leiten lassen. Mitunter hatte er seine eigenen Vorstellungen davon, wie Jesus handeln müsste (Mt 16,22). Was Jesus damals Petrus sagte, gilt letztlich jedem seiner Nachfolger. Darum gilt auch für uns der Ausspruch Jesu: „Wenn du aber alt wirst …“
Selbst wenn man meint, damit noch lange nicht rechnen zu müssen, steht eines fest: Früher oder später – aber ganz gewiss – kommt der Tag, an dem man im vorgerückten Alter erfahren muss, dass „ein anderer dich gürten wird“. Er wird dir Weisung geben, wohin du zu gehen hast. Das muss keine Angst machen. Vielmehr liegt darin ein göttlicher Zuspruch. Entscheidend ist, wer führt. Das ist der gute Hirte, der auch im Alter für dich sorgen wird. Er, der dir Weisung für den Weg gibt, schenkt auch im Alter täglich die nötige Kraft, die Einschränkungen zu bewältigen. Das Opfer, das Gott in Christus für uns brachte, ist so groß, dass er für seine Kinder zu jedem Zeitpunkt alles tun wird, was ihnen zum Besten dient.
Mitunter ist es nicht leicht zu bejahen, dass zunehmende Begrenzungen das Leben im Alter bestimmen. Worin zeigen sie sich? Zuerst in der Begrenzung unserer Lebensjahre. „Es  genügt nicht, unserem Leben mehr Jahre zu geben. Wir müssen den Jahren mehr Leben geben.“ Wenn die körperlichen Kräfte im Alter abnehmen, ist jeder darauf angewiesen, Hilfe anderer in Anspruch zu nehmen. Mitunter fällt das nicht leicht. Die Vergesslichkeit nimmt zu. Die geistige Spannkraft lässt nach. Nicht begrenzt wird jedoch die Beziehung zu Jesus, selbst wenn sie anderer Art wird. In der Verbundenheit mit Jesus dürfen wir dankbar erfahren: „Wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, wird der innere von Tag zu Tag erneuert.“

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