Andachten

Andacht

Andacht 10.04.2019

10. April 2019 | Nicole Günther

Andacht 10.04.2019

Bildnachweis: cydonna / photocase.de

„Was ist, wenn Josef sich jetzt doch noch rächen will und uns alles Böse heimzahlt, was wir ihm angetan haben?“ Sie schickten einen Boten zu Josef …: „Bevor dein Vater starb, beauftragte er uns, dir zu sagen: ‚Vergib deinen Brüdern das Unrecht von damals!‘ … Darum bitten wir dich jetzt: Verzeih uns! Wir dienen doch demselben Gott wie du und unser Vater!“ … Josef erwiderte: „Habt keine Angst! Ich maße mir doch nicht an, euch an Gottes Stelle zu richten! Ihr wolltet mir Böses tun, aber Gott hat Gutes daraus entstehen lassen. … Ich werde für euch und eure Familien sorgen.“

Mich faszinieren Biografien von Lebensrettern, wie zum Beispiel die von Nicholas Winton.
Seine jüdischen Eltern wanderten nach England aus und änderten ihren Namen (urspr. Wertheim), doch nie vergaß er seine Herkunft. Niemand wusste, dass er von 1938 bis 1939 viele  deutschtschechoslowakische jüdische Kinder aus Prag vor dem sicheren Tod bewahrte, indem er während der Sudetenkrise als gut situierter Broker die Einreise dieser Kinder nach England organisierte, dort Adoptiveltern suchte und Spenden sammelte, um Visa und Reisekosten zu bezahlen. Seine Frau fand 1988 zufällig Unterlagen darüber, dass er 669 Kindern das Leben gerettet hatte. Trotz vieler Auszeichnungen blieb Winton bescheiden, denn er tat das alles aus Menschlichkeit und Mitgefühl.
Josef wurde mit 17 Jahren von seinen Brüdern als Sklave verkauft und erlebte einige schwere Jahre. Seiner Familie entrissen, war er gezwungen, als Sklave zu leben, und landete schließlich auch noch unschuldig im Gefängnis. Aber Josef hatte sich und alles, was er hatte, täglich neu voll und ganz in Gottes Hände gegeben und nie vergessen, woher er kam. Gott befähigte Josef auf diese Weise, seine eigene Familie und viele weitere Menschen vor dem Hungertod retten zu können. Er sah von Rache an seinen Brüdern ab und verzieh ihnen. So konnte er ihnen helfen. Manchmal denken wir, zu klein für eine Aufgabe zu sein oder nicht ausreichend befähigt, doch wenn wir uns mit allem, was wir sind und haben, ganz Gottes Willen unterstellen, kann er durch uns etwas bewirken, was wir nie zu träumen wagten. Vertrau nicht auf deine Schwäche, sondern vertrau ganz auf Gottes Stärke. So kannst auch du durch ihn zum Lebensretter werden.

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