Andachten

Andacht

Andacht 20.02.2019

20. Februar 2019 | Reinhold Paul

Andacht 20.02.2019

Bildnachweis: Weigand / photocase.de

Bei dem Kreuz, an dem Jesus hing, standen seine Mutter und ihre Schwester, außerdem Maria, die Frau von Klopas, und Maria aus Magdala.

Vor Ostern 1942 erlebte Lübeck seinen schwersten Fliegerangriff im Zweiten Weltkrieg.  Durch den Brandbombenhagel brannte nicht nur die Stadt, sondern mit ihr auch eine der schönsten Kathedralen Deutschlands, die Marienkirche. In jener Nacht drang ein junger Soldat mit einigen Freunden in die brennende Kirche und rettete das wertvolle Altargemälde von Hans Memling aus dem 15. Jahrhundert, das die Kreuzigung Jesu darstellt. Diese Aktion macht deutlich, wie wichtig ihnen die Darstellung dieser Szene am Kreuz war.
Unter und neben dem Kreuz drängten sich viele verschiedene Personen. Darunter sind nicht nur die im Andachtswort Genannten, sondern auch der Jünger Johannes. Sie alle sind tief  betroffen vom großen Schmerz des Kreuzgeschehens. Auch Simon von Kyrene, der von den  Kriegsknechten gezwungen worden war, das Kreuz Jesu zu tragen, stand in der Nähe. Er konnte sein Kreuztragen und das, was am Kreuz geschehen war, nicht vergessen.
Dann waren da die Hohenpriester, Ältesten und Schriftgelehrten, seine Feinde, die Genugtuung darüber empfanden, dass Jesus sterben musste und er nicht mehr – wie sie meinten – das Volk verführen würde. Da waren auch die Kriegsknechte, die um Jesu  Kleidung würfelten und sie unter sich verteilten. Die große Menge spottete: „Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen.“ (Mt 27,42) Wieder andere gingen vorüber und lästerten.
Das Besondere an dem Gemälde Memlings ist: Mitten im Gedränge ist unter dem Kreuz ein leerer Platz. Jeder, der dieses Gemälde betrachtet, steht vor der Frage: Was wollte Memling damit sagen? Wer fehlt an dieser Stelle, der auch hier sein müsste?
Jesu Tod am Kreuz ist keine Belanglosigkeit, sondern das größte Ereignis unserer Welt. Es ist nicht gleichgültig, wie wir dazu stehen. Es entscheidet über unser ewiges Schicksal. Jesus hat diesen Platz auch für dich und mich reserviert. Haben wir unseren Platz unter dem Kreuz schon gefunden? Falls nicht, dann lasst uns doch zu Jesus kommen mit unseren Lasten! Er nimmt sie uns ab und schenkt uns ewiges Leben!

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