Andachten

Andacht

Andacht 24.12.2018

24. Dezember 2018 | Reinhold Paul

Andacht 24.12.2018

Bildnachweis: Katarzyna Wendt

In dieser Nacht bewachten draußen auf dem Feld einige Hirten ihre Herden. Plötzlich trat ein Engel Gottes zu ihnen und Gottes Licht umstrahlte sie.

Von einem „Tag des Herrn“ lesen wir sehr oft in der Bibel, aber von einer „Nacht des Herrn“ habe ich noch nichts gefunden. Und doch gibt es sie. Sie wird in einem Lied sogar „Stille, heilige Nacht“ genannt.
Der Hilfspriester Joseph Mohr hat den Text dafür gedichtet. Und am 24. Dezember 1818 ist in der Kirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg aus Verlegenheit das Lied entstanden. Die Orgel war defekt. Damit es aber an Musik nicht fehlte, ging Mohr zum Lehrer Franz Gruber und bat ihn, für das Gedicht eine Melodie zu schreiben. Noch am selben Abend sangen Mohr und Gruber, begleitet von Chor und Gitarre, dieses Lied zum ersten Mal. So schlicht und einfach wurde das Lied geboren. Inzwischen ist es in 330 Sprachen und Dialekte übersetzt und zum weltweit bekanntesten Weihnachtslied geworden.
Das Lied beginnt mit „Stille Nacht“, aber so still war es in dieser Nacht gar nicht. Ein Engel erschien den Hirten. Diese waren tief erschrocken. Er aber sagte: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude ..., denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus.“ (Lk 2,10-11) Plötzlich war über ihnen der Himmel voller Engel, die Gott priesen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ (V. 14) Die Hirten wurden dadurch sicherlich nicht still, sondern gerieten ganz außer sich. Aber der, der in dieser Nacht geboren wurde, ist zu unserer Erlösung geboren. Bei ihm finden wir Vergebung. Darum können wir durch ihn still und geborgen sein.
Eine Legende besagt: Als 1942 in Nordafrika blutiger Krieg tobte und täglich Menschen ihr Leben verloren, war es am 24. Dezember ganz still. Es war, als sollten zur Ehre des Geborenen alle Waffen schweigen. Um Mitternacht hörte man plötzlich von der deutschen Front her das Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Bald stimmten auch die Franzosen und schließlich auch die Engländer ein. Ein jeder sang das Lied in seiner Sprache. So mancher konnte sich der Tränen nicht erwehren. Inmitten des grauenvollen Krieges an einem Tag Frieden - und der Krieg schien nur ein böser Traum zu sein. Freuen dürfen wir uns, denn Christus bringt bald ewigen Frieden!

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