Andachten

Andacht

Andacht 04.12.2018

04. Dezember 2018 | Roland Nickel

Andacht 04.12.2018

Bildnachweis: windkind. / photocase.de

Dadurch wurde mir klar, dass es das Beste für den Menschen ist, sich zu freuen und das zu genießen, was er hat. Denn es ist ein Geschenk Gottes, wenn jemand isst und trinkt und sich über die Früchte seiner Arbeit freuen kann.

Für Joy hat Essen mit Angst zu tun, Angst davor, etwas Ungesundes zu essen. Als sie 16 Jahre alt war, fing es an: Sie legte ihren Fokus darauf, um jeden Preis gesund zu essen. Joys Gedanken kreisten nur noch ums Essen. Allerdings, was Joy so gesund erscheint, macht krank. Sie wird magersüchtig.
Orthorexie heißt diese Krankheit, die die extreme Fixierung auf gesunde Lebensmittel bezeichnet. „Die Betroffenen räumen dem ,gesunden‘ Essen einen unangemessen hohen Stellenwert ein. Sie teilen die Nahrung zwanghaft in gesund und ungesund ein und sind dabei sehr streng mit sich selbst. Wenn sie etwas vermeintlich Ungesundes essen, fühlen sie sich schlecht. ... Sie können Mahlzeiten nicht mehr genießen.“ (zdf. de, Volle Kanne, 21.01.2016)
Für Christen spielt gesunde Ernährung auch eine Rolle. Gläubige haben eine Verantwortung für ihren Körper, damit sie letztlich auch geistig und seelisch gesund bleiben. Der Apostel Paulus bezeichnete den Körper als „Tempel des Heiligen Geistes“ (1 Kor 6,19).
Paulus meinte damit in erster Linie nicht unseren Speiseplan, sondern unsere ganze Lebensführung. So dürfen wir daraus schließen, dass auch Ernährung und Lebensweise sich positiv oder eben negativ auf unsere geistliche Gesundheit auswirken können. Deshalb ist es gut und richtig, sich gesund zu ernähren. Aber, wie so oft im Leben, gilt auch hier, Extreme zu vermeiden. Das Beispiel am Anfang lehrt, dass es nicht gut ist, die Ernährung über alles zu stellen. Manche, die das tun, werden verbissen und manchmal auch verbittert. Für andere hängt von gesunder Ernährung ihre Erlösungsgewissheit ab.
Der heutige Bibeltext ruft uns zu mehr Gelassenheit auf. Die krampfhafte Suche nach ungesunden Bestandteilen in der Nahrung ist nicht sein Augenmerk. An erster Stelle stehen bei ihm die Freude am Leben und die Genussfähigkeit. In den Augen des Predigers ist gerade das ein Geschenk Gottes. Diese Lebenshaltung fördert ganzheitliche Gesundheit, Freundlich-keit und Ausgeglichenheit. Ich wünsche jedem Leser für den heutigen Tag, dass er die Geschenke Gottes genießen kann.

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