Andachten

Andacht

Andacht 01.12.2018

01. Dezember 2018 | Stefanie Lindheim

Andacht 01.12.2018

Bildnachweis: Macavity / photocase.de

Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.

Obwohl ich gerade erst seine Bekanntschaft gemacht hatte, verwickelte mich der Soldat in meinem Zugabteil in ein Gespräch über die großen Fragen des Lebens. Und schließlich verriet er: „Gott hat mir nie eine Chance gegeben! Nie hat er zu mir oder zu meiner Familie gesprochen.“ Was diesem jungen Mann fehlte, war die Gewissheit der Nähe Gottes. Er hatte den Eindruck, Gott sei ihm fern und habe kein Interesse, sich mitzuteilen.
Auch ich kenne die unerfüllte Sehnsucht nach der spürbaren Fürsorge Gottes. Allerdings ist mir das eingangs zitierte Bibelwort zu einer Quelle großer Ermutigung geworden - und das nicht nur im Hinblick auf die eigene Person!
Die Eröffnung des Johannesevangeliums widmet sich der Menschwerdung Gottes vor 2000 Jahren. Und aus dieser poetischen Beschreibung des Auftretens Jesu geht hervor: Gott beschenkt, umwirbt und erfüllt alle Menschen. Jeder, der diese Welt betritt, besitzt Gottes Aufmerksamkeit und wird von ihm „erleuchtet“. Kein Mensch ist jemals gestorben, ohne Gottes Zuwendung empfangen zu haben! Dass nicht jeder diese Erfahrungen deuten kann und sie folglich auch nicht Gott zuschreibt, ändert nichts an deren Existenz.
Christus erleuchtet uns - auch dann, wenn wir ein Leben lang dem Irrtum erlagen, er würde uns ignorieren. Christus erleuchtet unsere Kinder - auch dann, wenn sie religiösen Überzeugungen nicht das Geringste abgewinnen können. Christus erleuchtet unsere Nachbarn - auch dann, wenn sie uns schon seit Jahren kein Lächeln mehr schenken und wir ihnen sogar vor Gericht begegnen mussten. Auch in ihren Herzen pulsiert Gottes Gegenwart.
Ungeachtet der Dinge, zu denen sie sich bekennen, und ungeachtet der Gelegenheiten, in denen sie andere verletzen - für 7,4 Milliarden Menschen gilt: „Wir alle haben aus der Fülle seines Reichtums Gnade und immer neu Gnade empfangen.“ (Johannes 1,16 NGÜ) Keinem mangelt es an der Gunst Gottes. Niemand führt ein Leben in Finsternis, weil Jesus, das Licht, jedem nachgeht.

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