Andachten

Andacht

Andacht 21.10.2018

21. Oktober 2018 | Heidemarie Klingeberg

Andacht 21.10.2018

Bildnachweis: raichinger / photocase.de

Und Mose sprach: Lass mich deine Herrlichkeit sehen!

Gibt es einen Gott? „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“, heißt es in der ersten Zeile des biblischen Textes. Es besteht für mich kein Zweifel daran, dass Gott existiert. Die Existenz Gottes ist Grundlage dreier Weltreligionen (Judentum, Christentum, Islam). Da das Wesen dieses allmächtigen Gottes unseren begrenzten Horizont weit übersteigt, können wir Menschen nur von ihm erfahren, wenn er sich uns offenbart. Mose durfte immer wieder solche Gottesoffenbarungen erleben. Denken wir an die Szene des brennenden Dornbusches, der doch nicht vom Feuer verzehrt wurde, an die Wolkensäule und Feuersäule und die Wunder beim Auszug aus Ägypten.
Mose wünschte sich noch mehr als die Gottesoffenbarung, er suchte die Gotteserfahrung, er wollte Gott persönlich begegnen: „Lass mich deine Herrlichkeit sehen!“ Der Herr erfüllte ihm diesen Wunsch, er stellte ihn unter einen Felsvorsprung und hielt schützend seine Hand über ihn. „Dann will ich meine Hand von dir tun und du darfst hinter mir her sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.“ (V. 23)
Mose erfuhr Gott hautnah, näher als je ein Mensch zuvor. „Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet.“ (V. 11) Er erlebte Gottesbeziehung.
Mose hatte eine spannende Biografie, als Säugling auf wundersame Weise vor dem Tode bewahrt, 40 Jahre am ägyptischen Königshof, dann 40 Jahre im Wüstenexil und 40 Jahre unterwegs mit seinem Volk, das er in die Freiheit führen sollte. Ein dramatisches Leben, ein Leben mit diesem Gott, dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, dem Gott, der sich „Ich bin“ nennt. „HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue“, rief Mose aus (2 Mo 34,6), als Gott an ihm vorbeizog.
Gott kann uns fern sein, selbst wenn wir seine Existenz akzeptieren. Aber durch unsere eigene Gotteserfahrung und Gottesbeziehung kommt er in unser Leben und wird zu unserem ganz persönlichen Gott, nach dem sich unser Herz sehnt, dem wir unser Leben anvertrauen und der uns an jedem Tag unseres Lebens begleitet.
Herr, lass mich heute deine Herrlichkeit erfahren!

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