Andachten

Andacht

Andacht 30.09.2018

30. September 2018 | Marcus Jelinek

Andacht 30.09.2018

Bildnachweis: Weigand / photocase.de

Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter zu dir und fliehe nach Ägypten, und bleibe dort, bis ich es dir sage! Denn Herodes wird das Kind suchen, um es umzubringen.

Wir leben in einer Welt voller Spannungen: zwischen dem, was wir uns wünschen, und dem, was in Erfüllung geht; zwischen dem, was wir wollen, und dem, was wir tun; zwischen Tagträumen, Sehnsucht und der Realität. In der Bibel gibt es zwei wichtige Begriffe, die das ideale Leben beschreiben: Sabbat und Schalom. Sabbat bedeutet ausruhen, abschalten und aufhören. Schalom meint Frieden, Gesundheit und Sicherheit. All das wünscht sich Gott für uns. Doch durch Ungehorsam, Egoismus und mangelndes Vertrauen - kurz: Sünde - leben wir in einer Realität, die oft nicht von Sabbat und Schalom geprägt ist. Wir erleben stattdessen angstbesetzte Situationen, tödliche Herausforderungen, Unruhe und Unsicherheit. Ist das fair?
Zusätzlich zu den Spannungen, in denen wir leben, sind wir seit einiger Zeit verstärkt mit den Herausforderungen anderer Menschen konfrontiert. Da sind Frauen, Männer und Kinder auf der Flucht - sie suchen Frieden, Sicherheit und Ruhe im wahrsten Sinne des Wortes. In Anbetracht dieser Not geht es uns vergleichsweise gut. Ist das fair?
Schauen wir noch einmal in die Bibel. Matthäus berichtet uns gleich zu Beginn von einer jungen Familie, die mit ihrem Neugeborenen aufgrund einer Verfolgungssituation fliehen muss. Sie machen sich zu Fuß auf, um Schutz in einem anderen Land zu finden. Und sie werden dort einige Jahre in der Fremde bleiben müssen. Das Kleinkind auf der Flucht heißt Jesus.
Ist das fair? Als erstes Erlebnis nach der Schöpfung gönnt Gott den Menschen einen freien Tag voller Ruhe und Frieden. Sie erleben Sabbat und Schalom. Doch als sich Gott entscheidet, selbst Mensch zu werden, muten ihm die Menschen kurze Zeit nach seiner Geburt eine Flucht zu, ohne Rast und Ruh. Nein, das Leben ist nicht fair. Aber Gott ist ein Gott der Realität.
Inmitten unserer Lebensrealität mit all ihren Spannungen und Herausforderungen möchte Gott das Beste für uns Menschen. Eigenschaften wie Liebe, Barmherzigkeit und Gnade bringen das zum Ausdruck. Gott will das Bestmögliche! Für uns. Und für den anderen.

Zurück