Andachten

Andacht

Andacht 25.08.2018

25. August 2018 | Jürgen Schammer

Ein einzelner zarter grüner Grashalm vor grünem Hintergrund.

Bildnachweis: judigrafie / photocase.de

Kein Mensch soll vor Gott stolz sein. Gott allein habt ihr es zu verdanken, dass ihr zu Christus Jesus gehört ... Denn es sollte gültig bleiben, was in der Heiligen Schrift steht: „Wer auf etwas stolz sein will, soll auf den Herrn stolz sein.“

Danke, Paulus, für diese klare Aussage! Es gibt ihn also doch, den „gesunden“ Stolz; den, der in Ordnung geht und sogar Gott gefällt. Aufschlussreich ist, dass der Apostel hier keine neue Erkenntnis verkünden muss, sondern auf ein alttestamentliches Zitat aus dem Buch Jeremia verweisen kann: „Ich, der Herr, sage: Ein Weiser soll nicht stolz sein auf seine Weisheit, der Starke nicht auf seine Stärke und ein Reicher nicht auf seinen Reichtum. Nein, Grund zum Stolz hat nur, wer mich erkennt und begreift, dass ich der Herr bin.“ (Jer 9,22-23 Hfa)
Problematisch ist allerdings, dass diese Art von Stolz schon immer nur von einer Minderheit gelebt wurde und wird, also in der Gesellschaft lediglich ein Außenseiterdasein fristet. Dagegen finden wir oft Eigenruhm, Arroganz und Hochmut, auch in uns. Anstatt stolz auf Gott zu sein, dem doch jeder sein Leben verdankt, ist man in der Regel stolz vor Gott und rühmt sich selbstherrlich seiner Leistungen und Errungenschaften.
Ein krasses und zugleich bedenkenswertes Beispiel für fehlgeleiteten Stolz ist der Bericht über König Nebukadnezar im 4. Kapitel des Buches Daniel. Ihm war das Ausmaß seiner selbstbestimmten und prachtvollen Alleinherrschaft derart zu Kopf gestiegen, dass er eines Tages auf dem Dach des Palastes vermessen von sich gab: „Das ist das große Babel, das ich erbaut habe zur Königsstadt durch meine große Macht zu Ehren meiner Herrlichkeit.“ (Dan 4,27) Doch unmittelbar nach dieser überheblichen Rede ließ Gott ihn für eine begrenzte Zeit schwer erkranken (siehe V. 28-30). Nach seiner Genesung war dieser König ganzheitlich geheilt, auch vom falschen Stolz. Nun bezeugte er freudig: „Darum lobe, ehre und preise ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz ist, den kann er demütigen.“ (V. 34)
Bitten wir Gott, dass er uns befähigt, allen Stolz vor ihm zu ersetzen durch den Stolz auf ihn, der uns gewollt, erlöst und reich beschenkt hat - und dessen wir uns niemals zu schämen brauchen.

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