Andachten

Andacht

Andacht 20.08.2018

20. August 2018 | Roland E. Fischer

Ein einzelner zarter grüner Grashalm vor grünem Hintergrund.

Bildnachweis: judigrafie / photocase.de

Es wurde spät, und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: „Wir sind hier an einem einsamen Ort, und es ist schon spät. Schick die Leute fort, dann können sie in die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen.“ Jesus erwiderte: „Gebt doch ihr ihnen zu essen!“

Einmal wieder waren viele Menschen bei Jesus. Er erkannte ihre Lage, sah ihre Bedürfnisse und wandte sich ihnen zu. Jesus lehrte sie, predigte lange und es wurde spät. Die Jünger hatten offenbar auch ein Gespür für die Bedürfnisse der Menschen: „Die müssen doch Hunger haben!“ Deshalb forderten sie Jesus auf, die Menschen zum Einkaufen zu schicken.
Jeder ist zunächst selbst für die Erfüllung seiner Bedürfnisse verantwortlich und Jesus konnte das aus ihrer Sicht noch etwas forcieren. Sie, die Jünger, hatten damit nichts zu tun. Doch Jesus gab ihnen den überraschenden Auftrag: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ War das realistisch, war das machbar? Führten die Jünger diesen Auftrag aus? Ja und nein. Der erste Versuch gelang ihnen nicht: Sie sammelten Geld und zählten es, aber es reichte nicht. Erst recht reichten nicht die fünf Brote und zwei Fische! Am Ende führten sie den Auftrag doch noch aus: Sie gingen mit vollen Körben durch die Reihen und gaben allen zu essen.
Was war geschehen? Was machte den entscheidenden Unterschied? Die Jünger gaben das Wenige, das sie hatten, Jesus in die Hand! Er gab es ihnen wieder zurück, nachdem er es vermehrt hatte. Sie konnten es nicht allein, aber in der Hand von Jesus vervielfachten sich ihre begrenzten Möglichkeiten. Auch Jesus vollbrachte das Wunder nicht allein, er bezog die Jünger samt ihren Ressourcen mit ein.
Wir können den Auftrag von Jesus „Gebt ihr ihnen zu essen!“ auch für uns übernehmen: indem wir, im wörtlichen Sinn, für das tägliche Brot bedürftiger Menschen sorgen, im übertragenen Sinn, indem wir ihnen das „Lebensbrot“, das Wort Gottes geben. Wir können das mit unseren begrenzten Mitteln und Möglichkeiten nicht allein. Wenn wir aber unsere Gaben, Fähigkeiten und Ressourcen Jesus in die Hand geben, dann wird er uns segnen, sodass wir teilen und geben können. Aus der Sicht der Menschen empfangen sie „Brot und Fisch“ aus unserer Hand, doch dahinter steht Jesus, der Geber aller guten Gaben.

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