Andachten

Andacht

Andacht 16.08.2018

16. August 2018 | Gerhard Zahalka

Andacht 16.08.2018

Bildnachweis: es.war.einmal.. / photocase.de

Gebt also sorgfältig darauf Acht, wie ihr lebt! Verhaltet euch nicht wie unverständige Leute, sondern verhaltet euch klug.

Ein adliger Herr brauchte einen neuen Kutscher und forderte in einer Zeitungsanzeige zu Meldungen auf. Zur bezeichneten Stunde erschienen vier Bewerber, mit denen er sich eingehend unterhielt. Endlich fragte er: „Wie nahe am Rand eines Abgrunds können Sie gefahrlos vorbeifahren?“ - „Bis auf einen halben Fuß“, antwortete der erste. „Bis auf drei Zoll“, sagte der zweite, „dann ist es bei mir noch ganz sicher.“ - „Ich bis auf einen Zoll; ich bürge dafür, dass nichts passiert“, versicherte der dritte.
Der vierte aber erklärte: „Ich denke, sicher ist sicher - ich bleibe immer so weit wie möglich vom Abgrund entfernt.“ - „Sie sind mein Mann“, erklärte der Herr. „Sie können noch heute die Stelle antreten.“
Sicher ist sicher - ist das nicht auch ein guter Grundsatz für unsere Nachfolge? Nirgends sind wir sicherer als in der Nähe von Jesus.
Immer wieder wurde ich gefragt, wie man ausloten könne, wie weit ein Christ an Grenzen gehen dürfe. Diese Fragestellung ist legitim, denn jeder Mensch, der den Weg einschlagen möchte, den Jesus in seiner Bergpredigt den „schmalen“ genannt hat (Mt 7,14), darf sich erkundigen, wie dieser aussieht. Den Fußspuren von Jesus zu folgen heißt: sich eng an ihn halten, seinem Beispiel der Schlichtheit, des Gehorsams, des Gottvertrauens und der Reinheit nacheifern (siehe 1 Ptr 2,21).
Es ist der Weg, der zum Leben führt, ein schöner Weg, der unserem Leben Tiefgang verleiht, Geborgenheit schenkt und Erfahrungen mit Gott ermöglicht. Es ist der beste Weg, aber er ist nicht bequem, mitunter beschwerlich, und das schreckt viele ab. Er ist wie ein Bergweg, der wunderbare Aussichten erschließt, aber Schweiß kosten kann und auch besondere Sorgfalt beim Begehen erfordert.
Unachtsamkeit führte dazu, dass beim Abstieg vom Allalinhorn (4.023 m) in Gipfelnähe einer aus unserer Viererseilschaft stürzte. Angeseilt, wie er war, geriet er nicht in Gefahr, aber er büßte seine teure Kamera ein, die unwiederbringlich in den Abgrund rutschte. Auf dem schmalen Weg ist es klug, sorgfältig darauf zu achten, wie wir unterwegs sind, rät uns der Apostel Paulus.
Wer sich nah an Jesus hält, verhält sich wirklich klug.

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