Andachten

Andacht

Andacht 14.08.2018

14. August 2018 | Beate Strobel

Andacht 14.08.2018

Bildnachweis: designritter / photocase.de

Nehmt nichts auf den Weg mit, keinen Wanderstock, keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und auch kein zweites Hemd!

„Eines Tages fällt dir auf, dass du 99 Prozent nicht brauchst“, heißt es in einem Lied der Band Silbermond. Genau, weg mit dem Ballast, es reist sich besser mit leichtem Gepäck! Das denkt man so auf die Schnelle.
Allerdings muss ich zugeben: Wenn ich auf Reisen gehe, packe ich jede Menge Sachen ein. Mein Rucksack ist alles andere als leicht. Es ist ja viel bequemer und praktischer, wenn ich alles dabeihabe, mich selbst versorgen kann und niemandem zur Last falle. Das Problem dabei ist: Als Rundum-sorglos-Paket ist die Lebensreise vielleicht bequem, aber auch ziemlich langweilig. Dann bleibe ich komplett bei mir selber hängen. Ich muss heutzutage nicht mal mehr jemanden nach der Uhrzeit oder dem Weg fragen - mein Smartphone weiß ja alles. Das ist zwar praktisch, aber letztlich verkümmern so die alltäglichen, zwischen-menschlichen Begegnungen, die das Leben spannend und wertvoll machen. Es reist sich vielleicht nicht unbedingt bequemer, aber bestimmt intensiver und erlebnisreicher mit leichtem Gepäck.
Als Jesus die Jünger in die Welt schickte, um allen von seiner Botschaft der Liebe Gottes zu erzählen, da gab er ihnen den Rat auf den Weg, nichts mitzunehmen. Vielleicht war er auch darauf bedacht, sie nicht mit schwerem Gepäck zu belasten. Bestimmt aber wollte er, dass seine Jünger offen bleiben für Kontakte und Begegnungen. Denn wenn ich unterwegs keine Vorräte, kein Geld und keine Wechselklamotten dabeihabe, was bleibt mir dann anderes übrig, als mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen?
In solcher letzten Konsequenz würde mir diese Art von Jüngerschaft allerdings wirklich schwerfallen. Doch vielleicht liegen noch andere, die Lebensreise erleichternden Maßnahmen auf der Hand: Zum Beispiel kann man die im Laufe der Zeit gesammelten und immer seltener gebrauchten Sachen verschenken oder verkaufen, anstatt sie jahrelang zu horten und irgendwann einfach in den Müll zu werfen. Ich denke, unserem Planeten tut es gut, wenn wir nicht ständig „neues Gepäck“ anhäufen. Ich habe es letztens einmal getestet und beim Kaufen und Verkaufen auf Flohmärkten tolle Menschen kennengelernt und mit ihnen unglaublich schöne Gespräche über Gott und die Welt geführt.

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