Andachten

Andacht

Andacht 13.08.2018

13. August 2018 | Jessica Schultka

Andacht 13.08.2018

Bildnachweis: raichinger / photocase.de

Jesus spricht zu ihm: ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Jesus versuchte, seinen Jüngern noch einmal alles, was ihm wichtig war, klarzumachen. Die Rückfrage von Thomas hatte ihn bestimmt frustriert: „Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen?“ (V. 5) Hatte er so wenig begriffen? Eigentlich war die Botschaft von Jesus leicht - und vielleicht deswegen zugleich so schwer. Thomas fragte, wohin Jesus gehe, und meinte damit: „Wohin sollen wir gehen? Wie können wir dir nachfolgen?“ Jesus sagte: „Ich selbst bin der Weg!“
Während meines letzten Wanderurlaubes liefen wir einen Weg, der sehr zugewachsen war. Wir mussten über Äste und Felsen klettern und durch Dickicht laufen. Den Weg konnte man manchmal nur erahnen. Oft dachten wir: „Jetzt haben wir uns verlaufen!“ Allein die sporadischen Markierungen an Bäumen ließen uns noch die Orientierung und Hoffnung be-halten, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Es war eine unebene, ungemütliche Strecke, die viel Konzentration, Ausdauer und Kraft verlangte.
Als Jesus als Mensch auf die Welt kam, hat er sich auf die größte „Wanderung“ der Geschichte gemacht. Der Weg, den er ging, hatte zwar Markierungen und ein Ziel, aber er war nicht geebnet. Niemand vorher war diesen Weg je gegangen, er musste ihn sich oft in Einsamkeit erschließen, trotz der Verbindung zu seinem Vater. Auch er musste oft durch Dickicht gehen, Äste entfernen, über Felsen klettern. Er beging damit einen neuen Wanderweg und öffnete ihn gleichzeitig für uns - den Weg zu Gott. Er war der Erste, der ihn ging, um ihn für uns zu ebnen und begehbar zu machen. Er gab uns sogar Markierungen vor, sodass wir nicht die Orientierung verlieren. Diese Markierungen sind das lebendige Wort Gottes durch die Bibel, prophetisches Wort, Predigt und das Wirken des Heiligen Geistes in uns.
Ich kann Thomas aber zu gut verstehen. Auf Wanderungen bin ich froh, wenn ich im Notfall das Navigationsprogramm auf dem Handy einschalten kann. Auch auf meinem Weg zu Gott habe ich mich schon einige Male verlaufen. Wie finde ich dann zurück zu Jesus? Indem ich seinen Spuren folge, mir sein Leben, seine Ethik, seinen Glauben, seine Frömmigkeit, seine radikale Liebe zum Vorbild mache und diese Wegmarkierungen immer wieder aufs Neue suche.

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