Andachten

Andacht

Andacht 13.07.2018

13. Juli 2018 | Günter Schlicke

Andacht 13.07.2018

Bildnachweis: Fraenzel / photocase.de

Der Körper des Menschen ist einer und besteht doch aus vielen Teilen. Aber all die vielen Teile gehören zusammen und bilden einen unteilbaren Organismus. So ist es auch mit Christus: mit der Gemeinde, die sein Leib ist ... Wenn irgendein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit. Und wenn irgendein Teil geehrt wird, freuen sich alle anderen mit.

„Au!“, schreien wir, wenn jemand auf unseren Fuß tritt, oder zucken zusammen, wenn wir uns mit einer Nadel in den Finger stechen. Wieso äußert sich der Mund, obwohl er gar nicht berührt wurde? Wir wissen, dass der Schmerzreiz durch die Nerven zum Gehirn geleitet und von dort ein Befehl zum Reagieren gegeben wird. Unser Körper ist eine Einheit und alle Organe und Glieder stehen in enger Beziehung zueinander. Wenn eines krank ist oder leidet, sind auch andere betroffen.
Den Vergleich mit dem Körper wählte Paulus, um die Verbindung zwischen Christus und den Gläubigen darzustellen. Christus ist das „Haupt“ (Eph 5,23) und lenkt durch den Heiligen Geist seine Gemeinde in dieser Welt (siehe Apg 16,6.7). Wenn wir diese Verbindung vernachlässigen, indem wir nur noch sporadisch und formal beten oder die Bibel routinemäßig und flüchtig lesen, wird unsere geistliche Kraft erlahmen und die Beziehung zu Jesus gestört.
Der Zusammenhalt und die Einheit der Gläubigen sind dann ebenfalls betroffen. Wenn die Verbindung zu Gott beeinträchtigt ist, kann das Folgen für das Miteinander haben. Statt Liebe gibt es dann Zank, Eifersucht, Rechthaberei und Gruppen, die sich gegenseitig bekämpfen. Dabei brauchen wir doch gerade heute einander so sehr, weil nur die Einheit der Gemeinde den Menschen glaubhaft die Liebe von Jesus bezeugen kann. Dabei bedeutet Einheit nicht zwangsläufig, immer einer Meinung zu sein, wohl aber, immer in der Gesinnung von Jesus zu reden und zu handeln. Dazu hat jeder seine Gaben von Gott empfangen, die er dort einsetzen soll, wo er lebt. Die Gemeinde wird so innerlich zusammengehalten und kann nach außen wachsen.
Wenn wir auf diese Weise aufeinander achtgeben, werden wir mit den Weinenden weinen und die Freude der Fröhlichen teilen. So leben wir Gemeinde, wie Gott sie gedacht hat: als Körper mit vielen Gliedern, die in aller Unterschiedlichkeit Anteil aneinander nehmen.

Zurück