Andachten

Andacht

Andacht 22.06.2018

22. Juni 2018 | Roland E. Fischer

Andacht 22.06.2018

Bildnachweis: mathias the dread / photocase.de

Inzwischen kam nach Ephesus ein Jude, der Apollos hieß und aus Alexandria stammte. Er war ein gebildeter, wortgewandter Mann und kannte sich bestens in den Heiligen Schriften aus. Er war auch in der christlichen Lehre unterrichtet worden.

Heute vor 250 Jahren wurde Wilhelm von Humboldt in Potsdam geboren. Er war ein preußischer Gelehr­ter, Schriftsteller und Staatsmann, hinterließ aber vor allem als Bildungsreformer bleibende Wirkung. Er führte ein durchgehendes Erziehungssystem von der Elementarstufe bis zur Universität ein. Einer seiner Leitsätze lautete: „Der wahre Zweck des Menschen ... ist die höchste und proportionierlichste Bildung sei­ner Kräfte zu einem Ganzen. Zu dieser Bildung ist Freiheit die erste und unerlässliche Bedingung.“

Die Ganzheitlichkeit der Bildung und ihre Bedeu­tung für die Entwicklung des Menschen hat viele Jahre später auch die adventistische Autorin Ellen G. White herausgestellt: Wahre Bildung des Menschen „besteht in der harmonischen Entwicklung seiner körperlichen, geistigen und geistlichen Kräfte. Sie bereitet den Lernenden für ein freudiges Dienen in dieser Welt ... vor.“

Unser Andachtstext stellt uns einen weiteren Kan­didaten, einen wahrhaft gebildeten Mann vor: Apollos war im hellenistischen Bildungszentrum Alexandria unterrichtet worden. Er hatte Philosophie und dabei insbesondere die Rhetorik, also die Redekunst, stu­diert. Das befähigte ihn, wie der weitere biblische Bericht zeigt, wortgewandt und überzeugend das Evangelium zu verkündigen. Apollos wurde auch in den jüdischen heiligen Schriften und schließlich in der christlichen Lehre unterwiesen, was ihn zu einem begeisterten Zeugen der Botschaft von Jesus Christus machte. Er war außerdem bereit, weitere Belehrungen von Priszilla und Aquila anzunehmen, sodass er Jesus noch besser als den versprochenen Retter darlegen konnte.

Apollos hatte Geistes-, Glaubens- und Herzensbil­dung und war so in einem ganzheitlichen Sinn und als ganze Persönlichkeit für den Dienst des Evangeliums ausgerüstet. So können uns das biblische Vorbild und die adventistische Tradition ermutigen, uns körper­lich, geistig und geistlich für ein Leben im Dienst des Evangeliums aus- und weiterzubilden. In diesem Sin­ne können wir für andere zum Segen werden.

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