Andachten

Andacht

Andacht 21.06.2018

21. Juni 2018 | Alexander Köbele

Andacht 21.06.2018

Bildnachweis: Rike. / photocase.de

Denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten.

„Sünde“ ist ein Begriff, den wir heute fast nicht mehr verwenden, und wenn, dann eher in einem verharm­losenden Sinn. Haben wir heute nichts mehr mit Sün­de und ihrer (Aus-) Wirkung zu tun?

Bei einem Blick in unsere Welt mit ihren Kriegen, globalen Krisen und Ungerechtigkeiten bemerken wir, dass vieles nicht so ist, wie es sein sollte. Auch in unse­ren Beziehungen erfahren wir Schmerzliches und Leidvolles. Selbst vor unserem innersten Erleben ma­chen diese Katastrophen keinen Halt. Ob Selbsthass oder Selbstliebe, uns fehlt schnell das richtige Maß für uns selbst - mit zum Teil verheerenden Auswir­kungen.

Häufig hören wir: „In unserem Innersten sind wir doch ,okay‘, unser Kern ist doch gut.“ Nur zu gerne möchten wir es glauben. Wenn ich mir mein eigenes Leben mit seinen Schieflagen und Brüchen, den Fehl­tritten und Versäumnissen anschaue, erscheint mir die biblische Aussage des heutigen Textes jedoch zutreffender.

Wenn hier vom „Verfehlen der Herrlichkeit“ ge­sprochen wird, wird deutlich, dass es einen anderen Plan für diesen Planeten und seine Bewohner gab. Auf den ersten Seiten der Bibel lesen wir, wie vollkommen und schön sich Gott das menschliche Dasein vorge­stellt hatte. Doch das scheint lange her.

Sollten wir also verzweifeln und resigniert aufge­ben? Wenn es keinen Weg zurück gäbe, vielleicht. Doch ist die Bibel voller Schilderungen des sich erbar­menden Gottes, der wild entschlossen ist, uns Men­schen zu erretten. Er möchte uns durch seinen Sohn Jesus Christus eine zweite Chance, ein Leben mit neu­er Perspektive anbieten.

In einem Gespräch mit Nikodemus in Johannes 3 machte Jesus deutlich, worum es dabei geht. Eine radikale Neuorientierung ist nötig. Das Leben, das Gott sich für uns wünscht, erfordert eine Umkehr von der verfehlten - d. h. sündigen - Lebensausrichtung. Von einem Leben ohne Gott hin zu einem durch ihn und seine Prinzipien bestimmten Leben.

Die Lösung Gottes besteht in dem Angebot eines Neuanfangs, eines Tilgens unserer Fehler, dem Verge­ben von Sünde. Dieses Verständnis ist so viel befreien­der, als nur den Begriff aus unserem Wortschatz zu streichen.

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