Andachten

Andacht

Andacht 18.06.2018

18. Juni 2018 | Roland Nickel

Andacht 18.06.2018

Bildnachweis: Weigand / photocase.de

„Doch dies ist der neue Bund, den ich an jenem Tage mit dem Volk Israel schließen werde“, spricht der Herr. „Ich werde ihr Denken mit meinem Gesetz füllen, und ich werde es in ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein.“

Ich bin gerade von der Kreuzung losgefahren. Ich wer­de unsicher. War die Ampel wirklich schon grün? Ich weiß es nicht mehr. Ein Blick in den Rückspiegel erleichtert mich, denn auch die anderen Autos sind losgefahren. Das passiert mir öfter. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie ich auf die Autobahn gefah­ren bin, ob ich das Stoppschild beachtet habe. Ich weiß nur, ich bin angekommen und nichts ist passiert. Mei­ne Frau sagt, das sei die Routine, ich würde die Strecke jeden Tag fahren und hätte schon mehrere Hundert­tausend Kilometer Erfahrung.

Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als ich den Führerschein machte. Ich musste jeden Schritt be­wusst durchführen: Kupplung treten und loslassen, Gas nicht gleichzeitig mit der Bremse betätigen und beim Abbiegen in den Spiegel und über die Schulter schauen. Heute ist mir das Autofahren in Fleisch und Blut übergegangen. Es geht gewissermaßen wie von selbst.

So stelle ich mir das auch mit Gottes Gesetz vor. Wie kommt es in mein Herz und mein Denken? Das ist kein magischer Akt, der in einem Augenblick passiert. Nein, es geht nur durch die tägliche Beschäftigung mit dem Wort Gottes und die praktische Anwendung im Alltag. Das mag am Anfang holperig sein und wir müssen bewusst in sein „Gesetzbuch“ schauen, um herauszufinden, wie wir im Leben praktisch handeln sollen. Dabei bleiben uns auch Fehler und „Unfälle“ nicht erspart, das gehört zur Erfahrung dazu und bie­tet uns die Chance, daraus zu lernen.

Je länger wir den Weg mit Gott gehen, jeden Tag aufs Neue, umso mehr werden unser Herz und unser Denken mit seinem Wort gefüllt. So müssen wir nicht bei jeder Entscheidung und jeder Aktion in unseren „Katalog“ schauen. Nein, wir handeln von innen her­aus, weil Gott sein Gesetz in uns verankert hat.

Der Apostel Paulus hat diesen Zustand wundervoll beschrieben: „Darum lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir!“ (Gal 2,20 Hfa) Darauf dürfen wir uns verlassen.

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