Andachten

Andacht

Andacht 21.05.2018

21. Mai 2018 | Marli Weigt

Andacht 21.05.2018

Bildnachweis: mathias the dread / photocase.de

Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.

Maria, die Mutter Jesu, war ein junges israelitisches Mädchen. Nicht herausragend, nicht besonders auffäl­lig. Warum gerade sie von Gott auserwählt wurde, die Mutter des Erretters der Welt zu werden, können wir nicht genau wissen. Was aber von ihr berichtet wird, berührt und beschäftigt mich immer wieder.

Da ist zunächst die Begegnung mit dem Engel Gab­riel. Nach dem ersten Schreck war Maria mutig genug, ihm eine Frage zu stellen. Dann zeigte sich in ihrer Antwort ihre innere Haltung Gott gegenüber: „Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.“ Vertrauen und Hingabe sprechen aus diesen we­nigen Worten. Auch nach dem Besuch der Hirten im Stall von Bethlehem heißt es: „Maria aber behielt alle diese Worte ... in ihrem Herzen.“ (Lk 2,19)

Welche Vorstellung mag sie von ihrem Leben als Mutter des Messias, auf den ihr ganzes Volk wartete, gehabt haben? Als Josef und Maria nach der jüdischen Tradition Jesus kurz nach der Geburt in den Tempel brachten, sagte der alte Prophet Simeon zu ihr: „Auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen.“ (Lk 2,35) Sie wusste noch nicht, welch schweren Weg Gott ihr zumutete. Erst der Stall, dann Engel und Anbetung des Kindes, aber dann die Flucht nach Ägypten, Heim­kehr, 30 Jahre Alltag einer Handwerkerfamilie mit weiteren Kindern. Außer, dass die Eltern ihren Sohn als Zwölfjährigen im Tempel erlebten, passierte nichts Außergewöhnliches.

Bei einer Hochzeit bat Maria ihren Sohn um Hilfe, bekam aber eine sehr brüske Antwort: „Was geht’s dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ (Joh 2,4) Obwohl Maria nicht alles verstand, glaubte sie unbeirrt. Sie wusste, dass er hel­fen würde.

Sie begleitete Jesus und war bei vielen Wundern dabei, die er bewirkte. Dann aber erlebte sie die Lei­den, die Verachtung und Kreuzigung ihres Sohnes. Auch sie musste ihren Sohn erst als ihren persönli­chen Erlöser begreifen. Nach der Auferstehung erlebte sie die Himmelfahrt Jesu und wurde ein lebendiges Mitglied der ersten christlichen Gemeinde - jetzt selbst erfüllt vom Heiligen Geist. Welch ein Leben! Ihr Ausspruch bei der Hochzeit ist auch mir Wegweisung geworden - ein Ausdruck ihres Gehorsams: „Was er euch sagt, das tut.“ (Joh 2,5)

Zurück