Andachten

Andacht

Andacht 26.03.2018

26. März 2018 | Dennis Meier | Kategorie: FiD

Andacht 26.03.2018

Bildnachweis: Weigand / photocase.de

Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist's eine Gotteskraft.

Zwei Psychiater unterhalten sich über ihre schwierigs­ten Fälle. Der eine erzählt: „Ich hatte mal einen, der ständig von diesem reichen Onkel in Südamerika er­zählte. Er lebte in einer reinen Fantasiewelt. Er bildete sich ein, eines Tages käme der Postbote mit einem Brief, in dem stehe, dass der Onkel verstorben sei und er alles erben würde. Er konnte von nichts anderem reden.“ „Und, was war das Ergebnis?“, fragte der Kolle­ge. „Es war harte Arbeit, doch nach acht Jahren war er geheilt. Das Dumme war nur, dass danach der Brief tatsächlich ankam ...“

Solange wir uns als Christen mit der uns zugewie­senen Rolle zufriedengeben, Kultur und Werte zu erhalten und die guten Werke für die Gesellschaft zu tun, geht alles seinen normalen Gang. Doch als echte Nachfolger Jesu, die der Gesellschaft auch zuweilen kritisch „entgegenleben“, die an Wunder glauben und daran, dass Jesus sichtbar - auch noch von Engeln begleitet - wiederkommen wird, werden wir im besten Fall freundlich geduldet oder aber argwöhnisch belä­chelt werden. Paulus, der eine ähnliche Erfahrung machte, spricht vom „Wort vom Kreuz“. Er denkt, wenn man so will, vom Kreuz her rückwärts, meint nicht nur Sterben, Auferstehung und Wiederkunft Jesu, sondern auch dessen Leben und Wirken und Predigen.

Solange der „Brief aus Südamerika“ nicht an­kommt, müssen wir als Christen damit leben, von der Außenwelt als eigenartig eingestuft zu werden. Pau­lus schrieb an anderer Stelle, dass er sich nicht schä­me, zu Christus zu gehören (Röm 1,16). Es hat bei mir lange gedauert, bis ich das auch so sagen konnte - und es gibt immer mal „Rückfälle“. Gerade Jugendliche möchten nicht gerne Außenseiterrollen einnehmen. Wie können wir also lernen, unser Anderssein, unsere „Torheit vor der Welt“, gelassen anzunehmen?

Die Antwort ist die „Gotteskraft“. Anders zu sein, gegen den Strich zu bürsten oder gar „prophetisch“ zu leben (also mit Gottes Werten das ganze Leben anzu­gehen), braucht Kraft, die wir einfach nicht in uns selbst haben. Gott schenkt sowohl den Glauben als auch die Kraft, mit ihm zu leben. Jeder Tag bietet die Chance, als Nachfolger zu leben, sich nicht zu schä­men und mutig zu sein für Gott. Auch heute will Gott dir wieder Kraft dazu geben.

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