Unsere Glaubensüberzeugungen

6. Die Schöpfung

Die Schöpfung

In der Heiligen Schrift hat Gott die zuverlässige, historische Beschreibung seines schöpferischen Wirkens offenbart.
Er schuf das Universum, und vor nicht langer Zeit hat er in sechs Tagen „Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört“ und ruhte am siebten Tag. So setzte er den Sabbat als eine beständige Erinnerung an sein vollendetes schöpferisches Werk ein, das er in sechs buchstäblichen Tagen verrichtete, die zusammen mit dem Sabbat die gleiche Zeiteinheit bildeten, die wir heute als Woche bezeichnen. Der erste Mann und die erste Frau wurden als Krönung der Schöpfung „zum Bilde Gottes“ geschaffen. Ihnen wurde die Herrschaft über die Erde übertragen und die Verantwortung, sie zu bewahren. Die Schöpfung war nach ihrer Vollendung „sehr gut“ und verkündete die Herrlichkeit Gottes.
(1 Mo 1; 2; 5 und 11; 2 Mo 20,8–11; Ps 19,2–7; 33,6.9; 104; Jes 45,12.18; Apg 17,24; Kol 1,16; Hbr 1,2; 11,3; Offb 10,6; 14,7.) | Glaubensüberzeugungen der Siebenten-Tags-Adventisten, Nr. 6

Bildnachweis: BeneA / photocase.de

Anfang gut – alles gut?

 

In unserer Welt sind Unvollkommenheit und Mittelmaß an der Tagesordnung. Für uns ist das ganz normal. „Nobody is perfect“, sagen wir entschuldigend. Noch vernichtender klingt der Satz: „Er hat es gut gemeint“ (aber nicht gut gemacht). Auf der anderen Seite gibt es die echten Könner, die unsere aufrichtige Bewunderung verdienen: die überragende Solistin, der geniale Nobelpreisträger, die ungeschlagene Mannschaft. Höher – schneller – weiter. „Das Bessere ist des Guten Feind.“ Dabei gehen wir davon aus, dass das Bessere, Vollkommene vor uns liegt, während wir das Primitive und Unterentwickelte hinter uns gelassen haben.

Ganz anders die Bibel. Sie überrascht uns schon auf den ersten Seiten mit der lapidaren Feststellung, dass „am Anfang“ – als Gott Himmel und Erde schuf – alles „sehr gut“ war (1 Mose 1,31). Bestnote: 1,0! Damit unterscheidet sich das biblische Verständnis der Schöpfung prinzipiell vom evolutionistischen Modell des 19. Jahrhunderts, indem der philosophisch geprägte Entwicklungsgedanke sich auf allen Gebieten der Wissenschaft (Biologie, Geschichte, Religion usw.) durchsetzte und bis heute quasi Immunität genießt. Wer ihn ernsthaft in Frage stellt, gilt als hoffnungslos rückständig und wissenschaftsfeindlich – eben als unterentwickelt. Doch darüber machten sich die Schreiber der Bibel keine Gedanken. Sie gingen nicht nur wie selbstverständlich davon aus, dass die Welt aus der Hand Gottes hervorgegangen war (wie soll man auch von einer „Schöpfung“ ohne „Schöpfer“ reden?) – und zwar vollkommen! Sie erkannten in der Schöpfung auch einen göttlichen Plan, der dem Leben der Menschen auf dieser Erde Sinn und Bedeutung verleiht. Wer das Leben verstehen, die Welt als sinnvoll begreifen will, muss nach den Anfängen fragen, nach der Idee, die hinter allem steht.

Das Zeugnis der Bibel von den ersten Tagen der Welt ist keine Märchenerzählung aus grauer Vorzeit, sondern das Manifest ihrer göttlichen Bestimmung. Was uns da über Gott und sein schöpferisches Wirken gesagt wird, hat das christliche Gottes- und Menschenbild nachhaltig geprägt. Die biblische Schöpfungslehre hat ganz konkrete Auswirkungen auf das Zusammenleben der Menschen, das Verständnis von Arbeit und Beruf bzw. Freizeit und Erholung, die Ausübung der Religion und den Umgangmit der Natur. Die Geschichte vom Anfang der Welt kann und will unser Leben hier und heute zum Guten verändern. Anfang gut, alles gut.

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