Andachten

Andacht

Andacht 12.05.2018

12. Mai 2018 | Wilfried Meier

Andacht 12.05.2018

Bildnachweis: cdk / photocase.de

Als er [Jesus] mit seiner Predigt fertig war, sagte er zu Simon: „Nun fahr weiter hinaus und wirf dort deine Netze aus, dann wirst du viele Fische fangen.“ „Meister“, entgegnete Simon, „wir haben die ganze letzte Nacht hart gearbeitet und gar nichts gefangen. Aber wenn du es sagst, werde ich es noch einmal versuchen.“

Man kann es kaum glauben: Jesus, der das Fischen nicht gelernt hat, gibt einem Fachmann im Fischen Anweisungen, wie man es angehen muss, wenn sich nach der Frühschicht nichts als gähnende Leere im Fischernetz befindet. Man stelle sich die Stimmung des Petrus vor, der trotz aller Anstrengung keinen einzigen Fisch vorweisen konnte.

Wie mag er sich gefühlt haben, so ganz ohne Beute beschämt heimzukehren? Er war vermutlich am Ende seiner (Fischer-)Weisheit. In diesem Augenblick der Verzweiflung kommt Jesus und bittet ihn darum, sein Boot als Ersatz für eine Predigtkanzel benutzen zu dürfen. Jesus, der Menschenkenner, sieht die Not des Petrus und sorgt dafür, dass nach seiner Verkündi­gung keiner hungrig zurückbleibt.

Das Leben ist für jeden von uns nicht nur „dicke Fische fangen“. Oftmals müssen wir erfolglos heim­kehren und sind verzweifelt über Unglück und Verlus­te in unserem Leben. Wenn Jesus Petrus rät: „Fahr hinaus auf den See, wo das Wasser tiefer ist“, mag Petrus zunächst zweifeln und muss sich überwinden, etwas anderes zu tun als sonst. Das ist menschlich und normal. Wie oft wiederholen wir dieselben Fehler und wollen nicht einsehen, dass es nicht nur eine Lö­sung oder Möglichkeit gibt, sondern mehrere Wege, die zum Ziel führen.

Als Petrus (vielleicht sehr skeptisch) doch dem Rat Jesu folgt, eine ungewöhnliche Methode auszupro­bieren (völlig unwissenschaftlich!), stellt sich überra­schend der Erfolg ein. So positiv kann es ausgehen, wenn man einem anderen und dessen Sichtweise Ver­trauen schenkt.

Manchmal sollten wir mutiger sein und in tieferen Gewässern fischen, ohne sorglos und übermütig zu handeln. Es ist ganz entscheidend, den Verstand wal­ten zu lassen in Verbindung mit seinen geistlichen Grundsätzen. Wenn wir uns mit ganzem Herzen Gott anvertrauen, haben wir eine starke Basis als Aus­gangspunkt für alle Entscheidungen.

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