Andachten

Andacht

Andacht 10.05.2018

10. Mai 2018 | Günter Schlicke

Andacht 10.05.2018

Bildnachweis: boing / photocase.de

Unterwegs sagte Jesus zu ihnen: „Heute Nacht wer¬det ihr alle an mir irrewerden.“ ... Petrus widersprach ihm: „Selbst wenn alle andern an dir irrewerden - ich niemals! ... Und wenn ich mit dir sterben müsste, ich werde dich ganz bestimmt nicht verleugnen!“ Das Gleiche sagten auch alle anderen Jünger.

„So etwas würde ich niemals tun!“ Haben wir in Krisensituationen auch schon mit erhobenem Kopf auf die anderen herabblickend ähnlich reagiert wie Petrus? Er war überzeugt, dass er fest zu Jesus stehen würde, und hat das wenig später auch bewiesen. Als Jesus verhaftet werden sollte, zog er mutig sein Schwert und schlug das Ohr eines Dieners ab (siehe Mt 26,51).

Als die Ereignisse jedoch anders verliefen, als er es erwartet hatte, floh er mit den anderen zehn Jüngern (siehe V. 56) und bestritt kurz darauf sogar unter Fluchen und Schwören, Jesus zu kennen.

Jesus wusste um den Zwiespalt im Menschen, der durch unsere Trennung von Gott zu einem Gesetz in uns geworden ist. Deshalb warnte er Petrus, dass er sich nicht täuschen solle (V. 34); und in Gethsemane sagte er: „Ich weiß, ihr wollt das Beste, aber aus eige­ner Kraft könnt ihr es nicht erreichen.“ (V. 41 Hfa)

Selbst Männer wie der Apostel Paulus erlebten die­se Not. „Ich will das Gute tun, bringe aber nur Böses zustande“, bekannte er (Röm 7,21 GNB). Geht es uns nicht ähnlich? Wir nehmen uns ernsthaft vor, im positiven Sinn zu handeln, meinen es ehrlich und sind überzeugt, es zu schaffen. Doch dann bemerken wir plötzlich ganz erschrocken, dass es nicht geklappt hat. Das passiert oft schon bei kleinen Anliegen. Da ver­sprechen wir, auf dem Nachhauseweg den Einkauf zu erledigen, und merken dann, dass wir - abgelenkt durch andere Dinge - wieder nicht daran gedacht haben. Wir nehmen uns vor, regelmäßig Andacht zu machen, und nach einiger Zeit unterlassen wir es wieder. Wir wollen freundlich und liebevoll sein und plötzlich platzen böse Worte heraus, wenn wir ge­stresst sind oder Ärger haben.

Doch wir dürfen wissen, dass die Zusicherung, die Jesus Petrus damals gab - „ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube an mich nicht aufhört“ (Lk 22,32 GNB), - auch uns heute gilt. Unser Glaube darf und wird stetig wachsen, wenn wir in der Gemeinschaft mit Jesus bleiben.

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