Andachten

Andacht

Andacht 08.05.2018

08. Mai 2018 | Josef Butscher

Ein kleines rosa Herz liegt auf einem Holzschneidebrett.

Bildnachweis: madochab / photocase.de

Vor dem Sturz ist das Herz des Menschen überheblich, aber der Ehre geht Demut voran.

In dem Text geht es um das überhebliche Herz des Menschen. Wenn man aber dem Ursprung der Über­heblichkeit auf die Spur kommen möchte, muss man beim Teufel anfangen, der unbedingt mehr sein woll­te, als ihm Gott zugedacht hatte. Das wurde typo- logisch an dem Beispiel des Königs von Tyrus vorge­zeichnet, von dem gesagt wird: Es „überhebt sich dein Herz, als wäre es eines Gottes Herz“ (Hes 28,2). Überheblichkeit und Stolz haben also etwas zutiefst Satanisches in sich. Vielen ist das nicht bekannt.

Um jedoch Missverständnissen vorzubeugen: Gott wünscht sich durchaus Menschen, die sich ihrer Wür­de bewusst sind, die sich selbst lieben und die sich wegen der ihnen von Gott anvertrauten Gaben nicht schämen. Wer etwas leistet, darf auch Lob und Dank annehmen. Wer sich aber auf seine Herkunft, seinen materiellen Besitzstand, seine geistigen und sogar geistlichen Fähigkeiten etwas einbildet, wird dafür von Gott keine Anerkennung bekommen. Es lässt sich immer wieder beobachten: „Hochmut kommt vor dem Fall.“ (Spr 16,18) Auch das zeigte sich auf krasseste Weise an dem ehemals guten Engel, der zum Satan wurde. Und es sollte als Warnung für uns Menschen verstanden werden, denn der Sturz von der angemaß­ten Höhe in den Abgrund ist schrecklich.

Der Überheblichkeit und dem Stolz wird die Demut entgegengestellt. Der Demütige weiß, dass alles, was er hat, von Gott kommt. Er erfreut sich seiner Schaf­fenskraft und Gestaltungsmöglichkeiten, die er zum Wohl der Mitmenschen und zur Ehre Gottes einsetzt. Er kann sehr viel Gutes bewirken, ermutigt die Schwa­chen, unterstützt die Bedürftigen, hilft denen, die noch nicht so weit sind wie er, voranzukommen und Fortschritte zu machen. Das wird von den „Kindern dieser Welt“, den Menschen, die egoistisch gepolt sind, natürlich nicht sehr geschätzt; nein, eher noch lächer­lich gemacht und in den Schmutz gezogen. Aber letzt­lich kommt es darauf an, was Gott von unserer Lebensgestaltung hält. Darum gilt: „Alle miteinander haltet fest an der Demut; denn Gott widersteht dem Hochmütigen, aber dem Demütigen gibt er Gnade.“ (1 Ptr 5,5) Wer so lebt, kann sich darauf freuen, „am Ende mit Ehren“ angenommen zu werden (Ps 73,24).

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